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Ein Fuß auf spanischem Boden


Lilac

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Wann setztet Ihr das erste Mal einen Fuß auf spanischen Boden?

Erinnert Ihr Euch an Euren ersten Spanienaufenthalt? Wann fing alles an - und wie?

Für mich war es der erste richtige Urlaub meines Lebens. Das erste Mal ohne Eltern, zusammen mit meiner besten Freundin.

Damals wälzte man noch Reiseprospekte, steckte die Köpfe zusammen und war schrecklich aufgeregt.

Wir entschieden uns - na wofür wohl wenn man gerade 21 Jahre zählt, tanzen und feiern will? - für Mallorca, El Arenal.

Am Morgen der Abreise tranken wir gemeinsam einen Pikkolo, waren total aufgedreht und voller Vorfreude.

Es war 1970, alles war noch nicht so schrill wie heute, aber auch damals war schon einiges angesagt. Die Schinkenstraße haben wir nicht kennengelernt. Gab es die damals noch nicht? Auch die großen Discos suchte man vergeblich. Zum Tanzen mussten wir mit dem Bus nach Can Pastilla. Unser Hotel lag in einer Seitenstraße, das Zimmer war total einfach, mit einem Balkon zum Hinterhof. Doch für uns war alles total genial. "Geil" sagte man damals noch nicht.:D

Für mich war es war ein herrlicher Urlaub - mit dem dazugehörigen Flirt und Abschiedstränen.post-607-1385423623,4803_thumb.gif

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Ja , damals.......... :)

Bei mir hatte mein Bruder Schuld, das ich an Spanien kleben blieb.

Mit Mann und Kind hatte er uns in sein Ferienhaus in Ampuriabrava eingeladen, das war im

Jahr 1984 ! Da hatte ich das erste Mal spanischen Boden unter den Füßen. Die Anfahrt erfolgte mit dem Auto und für uns war es damals eine Rießenstrecke. Ja, wenn ich damals schon geahnt hätte, das ich diese Strecke später noch viel öfter und auch weiter absolvieren würde.......??

Ampuriabrava ist durch seine Kanäle ( man nennt es auch das Venedig von Spanien) sehr verzwickt angelegt und wir suchten sehr lange bis wir das Haus fanden. Mein Mann wollte schon wieder umkehren und zurück nach De fahren, so verzweifelt war er.

Ich kann mich an große Hitze und einen riesigen Sandsturm erinnern, der über den Strand fegte und alles mitnahm was nicht angebunden war. Wir nichts wie zurück in das Haus zum duschen. Anschließend fing es an zu regnen und der Strom sowie Wasser fiel aus. Hatten wohl viele Leute die gleiche Idee. Es blieb uns nichts weiter übrig, als uns in den Regen zu stellen um den restlichen Schaum abgewaschen zu bekommen. War irgendwie auch ganz lustig. Abends dann an die Promenade zum Bummeln. Hatten da eine Stamm Eisdiele welche riesige Eisbecher anbot, wo ich nie wiederstehen konnte. Auch sogenannte Erdbeerbowle in ca. 1/2 Liter Gläsern ging bei den Touristen weg wie nichts und ich versuchte mich auch einmal darin. Danach brauchte ich die ganze Strasse um nach Hause zu kommen. Ich glaube meine kleine Tochter hat sich mächtig für mich geschämt.

Wir fuhren zum Essen in die nahe gelegenen Berge. Ein altes Kloster war zum Restaurant umgebaut und hatte gute und preisgünstige Menue's im Angebot.

Einmal fuhren wir durch Korkeichen-Wälder in die Pyrenäen in ein ganz kleines verstecktes Gasthaus, wo sich nur Einheimische einfanden. So eine leckere Forelle mit Mandeln, die ich da bekam, habe ich in meinem ganzen Leben nie mehr zu essen bekommen.

Ein Ausflug nach "Cadaques" über die Serpentienen der Pyrenäen macht mir im Nachhinein heute noch große Angst, doch der Trip hat sich gelohnt. Ein malerisches Städtchen am Meer wie im Bilderbuch.

"Roses" die nächst größere Stadt, an einem Berghang gelegen mit Blick auf das Meer, beeindruckt mich auch heute noch. Im großen und ganzen waren wir dann 3x an diesem Ort. 10 Jahre später zog es uns dann für immer nach Moraira.

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Da musste ich mich eben erst einmal schlau machen. Lt. Google heißt der Ort inzwischen Empuriabrava.

Du hast gar nicht erwähnt, dass sich dort die größte Marina Europas befindet. Daher also die ganzen Kanäle. Sah schon ulkig aus bei Google maps.

Wie kam Dein Bruder auf die Idee, sich gerade in diesem Ort niederzulassen? Hatte er damals ein Boot?

Und wie kamst Du dann auf Moraira - das liegt ja immerhin rund 600 Kilometer. Zufall? Oder gezielt gesucht?

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Ja Lilac,

mein Bruder lebte und arbeitete in "San Remo" in Italien und als er einmal mit seinem Boot die Küste entlang schipperte entdeckte er die wilde Küste Spaniens. Die gefiel ihm so sehr, dass er sich da ein Ferienhäuschen kaufte. Später wollte er sich ganz sesshaft in Spanien machen und suchte weiter. So kamen er und natürlich dann auch wir nach Moraira. Wir zuerst einige Jahre in Urlaub. Dieser Ort hat uns dann auf Dauer so gefallen, das wir uns letztendlich auch dort nieder ließen, aber nur zu Ferienzwecken. So ganz und für immer hat es uns nicht nach Spanien gezogen.

Übrigens mein Buder lebt nicht mehr in Moraira, ihn zog es nach einigen Jahren wieder zurück in die Heimat Deutschland.

Das war nun die 2. Geschichte, wie mein Bruder den 1. Fuß auf Spanien setzte.....von Schiff an Land!

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Lt. Google heißt der Ort inzwischen Empuriabrava.

Stimmt! Nun Katalan

Du hast gar nicht erwähnt, dass sich dort die größte Marina Europas befindet. Daher also die ganzen Kanäle. Sah schon ulkig aus bei Google maps.

Kann mich nur daran erinnern, das sich ein kleiner Flusslauf namens "Mungo" in der unmittelbaren Nähe befindet und durch dessen Ufer und die stehenden Gewässer, abends unheimlich viele Moskitos zu Gange waren. Die haben uns abends im Freien immer ganz fürchterlich zerstochen !!

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Mein erstes Mal Spanien. Eigentlich kann ich mich daran gar nicht mehr erinnern. Es war 1968, ich war gerade 2 Jahre alt, als meine Eltern beschlossen mit Freunden nach Sagunto zu fahren. Flugs wurde noch ein VW Bulli gekauft, 3 kleine Kinder, 4 Erwachsene samt Gepäck und los gings. In Hannover war die Fahrt dann erstmal vorbei. Der Motor streikte, also neuer Motor und weiter ging es.

Danach fuhren wir jedes Jahr im Juni nach Sagunto bis zu meiner Einschulung.

Jahre später als ich aus der Schule kam buchten meine Eltern das erste Mal in Moraira ein Haus. Ich weiß heute nicht mehr wie es kam, aber Moraira fesselte mich von der ersten Sekunde an. Ich glaube es war die letzte Kurve von Teulada kommend, wenn man das erste Mal den Blick auf das Meer hat, die ich auch heute noch immer herbeisehne. Seit dem hat mich die Costa Blanca fest im Griff.

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Als ich ein kleines Mädchen war und meine Mutter und ich im Winter Orangen aßen( die damals nicht so alltäglich waren), träumten wir von dem Land in dem die Orangen wachsen. Bei jeder Anreise nach Moraira, wenn man den ersten Blick an den Ort und das Meer hat, kommen die alten Sehsüchte wieder. Nur heute habe ich das Glück dort ein wenig verweilen zu können.

Herzlichst

Felicia

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  • 2 Monate später...

Es dauert nicht mehr lange! In rund 20 Tagen werde ich meinen Fuß wieder auf spanischen Boden setzen, nach einer Abstinenz von rund 9 Monaten.

Es ist ein eigenartiges Gefühl, in ein Land zurück zu kehren, in dem ich immerhin 22 Jahre lebte.

Obwohl ich mich nun schon 9 Monate unter Deutsch sprechenden Menschen aufhalte, bin ich immer noch überrascht, wenn mich die freundliche Bedienung in der Käseabteilung nach meinen weiteren Wünschen nicht mit einem kurzen "algo mas?", sondern mit einem "Ham´s sunst no an Wunsch?" befragt. Immer noch ertappe ich mich dabei mir zu überlegen, wie ich erkläre, was ich haben will, wenn ich in ein Papierwarengeschäft gehe, um dann mit einem "Grüß Gott" all meiner Übersetzungsprobleme enthoben zu werden. Trotz aller Vorsicht rutscht mir im Gasthof immer wieder ein "la cuenta, por favor!" oder ein "para mi" heraus, wenn die Kellnerin nicht mehr weiß, wer was bestellt hatte.

Die Leute in meiner momentanen Wahlheimat sind freundlich, überaus zuvorkommend und herzlich. Der Bürgermeister hat uns besucht, der Postbote winkt uns zu, wenn wir einander unterwegs begegnen. Er hat sich inzwischen an das ab und zu heraus rutschende "Qué tal?" gewöhnt, grinst und meint "Passt scho!"

Doch jetzt geht es wieder heim.

Hallo! Was habe ich da eben geschrieben? "Heim"???

Nur weil ich mal wieder über den Freitagsmarkt von Moraira bummeln möchte? Nur weil mir der Sinn danach steht, im Hafen von Calp eine Seezunge zu verspeisen? Nach Pinos und Alcalali, nach Jalón und Benidorm, nach El Campello und Valencia will?

Vielleicht habe ich jetzt die Chance, mein Verhältnis zu diesem Land zu klären, in dem ich so unendlich viel Negatives erleben musste, in dem ich aber auch den besten Freund fand, den man sich nur vorstellen kann (er weiß noch gar nicht, dass wir kommen:)). Willi und ich haben uns die Zeit des Aufenthaltes total offen gelassen. Dieses Mal reisen wir nach Spanien ohne Verpflichtungen - als Touristen sozusagen, was mit Sicherheit ein großer Unterschied sein wird. Ganz frei mit der Möglichkeit jederzeit nach Frankreich, Italien, Österreich oder Deutschland weiter zu reisen.

Ich bin so gespannt, wie sich meine neuerliche Begegnung mit Spanien entwickeln wird.

Ja, ich bin gespannt - und ich freue mich darauf.

Vielleicht sehen wir uns :winken:

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Schön, wenn jemand über seine Gedanken, Hoffnungen, Erwartungen und Ängste so frei berichten kann. Danke Lilac post-976-1385423668,2931_thumb.gif

Wie es nun wirklich sein wird, nun eher als Tourist in ein Land zurück zu kehren, in dem man so lange gelebt und gearbeitet hat, werden wir dann wohl in deinen Berichten verfolgen dürfen.

Selten hat Jemand die Gelegenheit beide Erfahrungen machen zu können um den Unterschied von Resident und Tourist zu vergleichen. Schön auch mit dem eigenen Häuschen unterwegs zu sein, hält es einem an an dem einem Ort nicht mehr, macht man einfach die Türen zu und reist weiter.

Auch wenn es noch knapp 3 Wochen hin sind, so wünsche ich jetzt schon, das alles so klappen möge wie ihr es euch wünscht und du viele Eindrücke an uns zurück fließen lassen kannst.

Doch bis dahin erwarten wir noch einige Postings von dir aus Österreich :sonne::sonne:

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