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Viele Leute denken zwar, dass Chamäleons ihre Farbe dem Untergrund anpassen, um sich zu tarnen. Die meisten Chamäleons drücken mit ihrer Färbung jedoch vor allem Gefühlsregungen aus. Die faszinierende Leguanart besitzt erstaunliche Fähigkeiten: Mit ihren Augen, die sie um 360 Grad drehen kann, ist sie fähig, bis zu einem Kilometer weit scharf zu sehen, ohne dafür den Kopf zu bewegen. Die Chamäleonzunge entspricht zudem der Länge des gesamten Tieres einschließlich seines ausgerollten Schwanzes.

In Europa lebt ausschließlich das Gewöhnliche Chamäleon.

Je nach Stimmung und körperlicher Verfassung können sie ihre Farbe und mitunter sogar ihre Erscheinung ändern. Man ging davon aus, dass ein Chamäleon fähig ist, sich in der freien Natur perfekt zu tarnen. Mittlerweile weiß man, dass die meisten Arten ihre Körperfarbe überhaupt nicht ihrer Umgebung anpassen. Stattdessen verfärben sie sich entsprechend ihrer Stimmung oder der allgemeinen körperlichen Verfassung.

Durch unterschiedliche Färbungen können sich Chamäleons ihren Artgenossen mitteilen. Sie signalisieren damit Paarungsbereitschaft oder drohen auf diese Art ihren Rivalen. Chamäleons sind ausgesprochene Einzelgänger und führen erbitterte Konkurrenzkämpe - nicht nur während der Balz. Die Tiere selbst haben keinen bewussten Einfluss darauf, welche Farbe sie annehmen, da diese Reaktion durch Nervenreize ausgelöst wird.

Die meisten Chamäleons verfärben sich bei Angst und als Zeichen ihrer Unterlegenheit schwarz, bei Stress schillern sie in hellen Tönen - und bei der Partnerwerbung.

Beim Wechsel der Farbe verändern Chamäleons manchmal auch ihr Erscheinungsbild. Einige blasen sich auf, bis sie eine kugelförmige Gestalt annehmen, um Artgenossen oder Feinde einzuschüchtern. Häufig ändern Chamäleons ihre Farbe auch im Tag-Nacht-Rhythmus: Tagsüber haben sie eine kräftigere Färbung, bei Dunkelheit nehmen sie einen blasseren Farbton an. Die Reptilien wechseln ihre Farben oft auch bei Temperaturänderungen.

Die Haut des Chamäleons besteht aus mehreren Schichten. In der oberen enthalten die Pigment- oder auch Farbzellen zum Teil Karotine, welche Gelb- und Orangetöne abgeben. Eine Zellschicht darunter enthält Melanine, die Braun- und Schwarztöne erzeugen - und die unterste Schicht ist durchsichtig. Sie reflektiert lediglich das einfallende Licht. Durch diese Reflektion entstehen schließlich die Blautöne.

Im Grunde ist es ganz einfach: Sind die Zellen der oberen Hautschicht weniger mit Karotin gefüllt, kommt die zweite Schicht zum Vorschein. Sind die Zellen in dieser ebenfalls gerade lichtdurchlässig, wird das Licht von der dritten Hautschicht reflektiert und strahlt bläulich zurück. Wurden in allen Zellen vollständig Farbstoffe abgegeben, ist das Chamäleon sehr dunkel bis schwarz. Sind nur wenige Zellen mit Farbstoffen gefüllt, leuchten die Chamäleons in hellen und bunten Farben.

Farben können bei Chamäleons auch der Tarnung dienen, dies ist aber nicht die eigentliche Funktion des Farbwechsels. Es gibt einige Chamäleonarten, die ihre Farben nicht ändern können oder nur den Wechsel zwischen hell und dunkel beherrschen. Erdchamäleons zum Beispiel können ihre Färbung nicht ändern und besitzen immer einen bräunlichen Farbton, um sich zu tarnen.

Einige Chamäleons können ihre Farbe zwar ändern, aber Ihre Farben haben sich häufig ihrem Lebensraum angepasst: Am Boden lebende Chamäleons besitzen eine eher bräunliche Färbung - Chamäleons, die auf den Bäumen leben, sind meist in grünlichen Abstufungen gefärbt. Bei Alter und Krankheit verblassen die Farben der Tiere zunehmend. Wie bei allen Lebewesen wird die Erneuerung der Zellen - wie auch der Pigmentzellen - im Alter schwerfälliger.

Die Fortbewegungsart eines Chamäleons,es läuft extrem langsam und schwankt dabei. Diese ruckartig taumelnden Bewegungen erinnern an Blätter, die vom Wind hin und her geblasen werden. Auf diese Art ist das Chamäleon noch schwieriger zu erkennen. Mit perfekter Gegebenheiten der Natur angepasst. Die Tarnung hat dabei nicht immer eine Schutzfunktion, sondern dient oft zum Beutefang. Wird ein Tier nicht gesehen, schützt es sich dadurch nicht nur vor Feinden, sondern bleibt auch für seine Beute unbemerkt. Diese Fähigkeit macht sich auch das Chamäleon zu Nutze. Aber das Reptil hat ebenso natürliche Fressfeinde, wie zum Beispiel große Vögel.

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Hierzu einige Fotos von Besuchern von diesem Jahr im Garten

Entstanden sind diese meistens durch die Aufmerksamkeit der Katzen.

Die aber mit diesen Genossen nicht Berührung kommen wollten.

post-767-1385423642,2625_thumb.jpg Der musste auf den Tisch

post-767-1385423642,3053_thumb.jpg Auf dem Weg zu neuen Ufern

post-767-1385423642,3593_thumb.jpg Suche Orangen

post-767-1385423642,3933_thumb.jpg Nichtsgefunden hier

post-767-1385423642,4245_thumb.jpg und ich hab mich verlaufen

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In jungen Jahren hatte ich ein Chamäleon in einem Terrarium. Dies zu beobachten war sehr interessant, benötigt aber viel Geduld, da deren Bewegungen nur langsam sind und diese sich jeden Schritt anscheinend zehnmal überlegen. :D

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  • 1 Monat später...

Die sind nicht vorbei gelaufen, sondern auf mir auf dem Sofa rumgelaufen. In Andalusien gibt es davon recht viele, teils sogar in der Nähe der Pools grosser Hotelanlagen. Von den Kiddies werden sie den ganzen Tag gekuschelt. Wenns ihnen nicht gefallen würde könnten sie ja weglaufen in die Plantagen nebenan zB.

Auch bei uns im Garten gab es welche, immer zugänglich für ne Streicheleinheit. Die Nachbarkids haben sie sogar mit in ihr Zimmer genommen oder zu uns mitgebracht. Die kümmern sich rührend um die kleinen Drachen. Eins wohnt jetzt schon seit 2 Jahren halb im Zimmer, halb im Garten. Es steht ihm frei zu entscheiden wo es sein will.

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Das finde ich sehr überraschend und interessant. Nie hätte ich gedacht, dass diese Tiere sich von Menschen berühren lassen. Wahrscheinlich sind sie schon in der Umgebung geboren worden und haben daher die Scheu ein wenig abgelegt. Oder meint ihr, dass auch total wilde Exemplare eine Berührung zuließen?

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Die bei uns in der Gegend südlich von Granada, auf Fincas mitten in der Pampa, sind alle ganz lieb. Der nächste Ort ist da ganz weit weg, nichts mit an Menschen gewöhnt.

Ich war auch schon mitten in den Bergen der Sierra Nevada wandern. Da gibt es viele Wasserfälle wo sie sich auf den Felsen sonnen und die Wassertropfen geniessen. Wenn man sie dann noch streichelt heben sie das Köpfchen - bitte mehr.

Bearbeitet von Pepe
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Oder meint ihr, dass auch total wilde Exemplare eine Berührung zuließen?

Warum nicht, das sind keine Schnell-Läufer, weder giftig noch bissig. Deren Taktik ist mit der Umgebung so zu verschmelzen, damit Feinde und Beutetiere diese nicht sehen.

Aber wenn man so einen gefunden hat und auf die Hand nimmt, dann gehen diese in eine "Schreckstarre" und lassen sich viel gefallen. Aber ob das so gut für diese ist, will ich bezweifeln.

Aber machbar ist es. Hatte selber mal ein Chamäleon in einem Terrarium. Ist interessanter zu beobachten, als zu berühren.

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Na - wir wollten uns doch auch nicht hochladen lassen, von so nem Riesen, oder? :verlegen: Ich habe sie immer dort sitzen gelassen wo sie waren, sie nie hochgenommen. Kids sind da halt anders. Aber nach ein paar Minuten ganz ruhigem streicheln werden sie zutraulicher, heben das Köpfchen und wollen am Hals, ihrer verletzlichsten Stelle, gekrault werden. Auch sind sie in keiner Starre, sie bewegen sich. Gemächliches strecken und dehnen, den Kopf mal nach links mal nach rechts, reine Geniesser.

So menschenscheu können sie gar nicht sein, siehe Fotos oben von Tiza. Wären sie das würden sie wohl kaum auf den Tisch oder sonst in die Nähe kommen.

Bearbeitet von Pepe
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So menschenscheu können sie gar nicht sein, siehe Fotos oben von Tiza. Wären sie das würden sie wohl kaum auf den Tisch oder sonst in die Nähe kommen.

Das Problem ist ein anderes, das man als Mensch relativ leicht Bakterien, Viren oder Pilzsporen mit den Händen auf die Haut der Echsen überträgt, die bei diesen dann zu Haut- und anderen Erkrankungen führen können.

Von daher sollte man Echsen möglichst nur mit vorher gewaschenen Händen anfassen.

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Die letzten spanischen Vorkommen finden sich in einem Streifen entlang der Küste in den Provinzen Huelva, Cádiz und Málaga.

siehe auch Andalusien

Da das Europäische Chamäleon auf der Roten Liste steht, bekommt man Auskünfte über die einzelnen Standorte nicht gerne.

Trotz alledem, doch im Touristenbüro.

Wie bereits angeführt, nur die Angrenzung an ein Naturreservat.

Einigermaßen normale Einfriedungen, also Zäune und keine Mauern an den Grundstücksgrenzen.

Sowie Lebensraum. sind das ist das Geheimnis des Ganzen, diese Tiere im direkten Umfeld zu haben.

Bearbeitet von Tiza
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Einigermaßen normale Einfriedungen, also Zäune und keine Mauern an den Grundstücksgrenzen.

Sind das ist das Geheimnis des Ganzen, diese Tiere im direkten Umfeld zu haben.

Auf Mauern haben diese keinen Halt, sondern diese umgreifen runde Äste und schreiten darauf ganz langsam und bedächtig vorwärts.

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Danke Tiza für den interessanten Link post-976-1385423672,4994_thumb.gif. Dann muss man also Richtung Málaga um mit Glück dieses seltene Tierchen noch in natura zu sehen.

Sehr schlimm, das so vieles auszusterben droht. In meinen Garten kommt hin und wieder ein Wiedehopf, worüber ich mich sehr freue, denn dieser tolle Vogel ist nun auch sehr selten geworden. post-976-1385423672,5042_thumb.gif

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Richtung Málaga frag lieber im Touristenbüro nach

Lt. Angaben brüten in Spanien noch bis zu 710.000 Paare - Also doch noch vorhanden.

Kommt in meiner Gegend, nicht allzu oft vor die Linse. - Eher noch ein „Pracht Fasan“ der sich aus der Foliiere befreien konnte

Bearbeitet von Tiza
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  • 4 Monate später...
  • 1 Jahr später...

Chamäleon - Leben in Farbe

Sendungsinformationen ZDF Info

Freitag 28.06.2013, 12:00 - 12:45 Uhr

VPS 28.06.2013, 12:00 Uhr

Ab dem Moment, wenn die winzigen verletzlichen Jungen aus den im Sand abgelegten Eiern schlüpfen, beginnt ihr Kampf ums Überleben.

Die Dokumentation zeigt einzigartige Aufnahmen dieser ungewöhnlichen, für ihren Farbwechsel bekannten Tiere.

- - - Aktualisiert - - -

Bearbeitet von Tiza
5x gedrückt 17x angekommen
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