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Spanien stellt Förderung und Einspeisevergütung für Ökostrom ein


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Anlagen für erneuerbaren Energie bzw. Ökostrom, sollen ab sofort weder eine Einspeisevergütung (Tarifa Regulada, Prima, Complemento por Eficiencia y Reactiva) noch Zuschläge mehr bekommen. Dieses Gesetz und Moratorium wurde im Rahmen der Haushaltssanierung erlassen und soll nur von vorübergehender Dauer sein. Dabei soll sich das Gesetz hauptsächlich auf neue Anlagen beziehen.

Dieses Vorgehen der Regierung wurde nun aber heftig von de Produzenten erneuerbarer Energien (APPA) kritisiert, ebenso von den Gewerkschaften und den Umweltorganisationen wie Greenpeace. Neben den Umweltkriterien fürchten die Gewerkschaften und der Verband hier den weiteren Verlust von Arbeitsplätzen und eine Verlagerung des Standortvorteiles Spaniens auf diesen Gebiet in Drittländer. Gerade die unbestimmte Dauer des Moratoriums, biete hier keine Planungssicherheit für neue Anlagen.

Diese Standortvorteile sind nicht nur auf dem Gebiet der Fotovoltaik zu beziehen, denn gerade die Windenergie macht Spanien fast schon komplett unabhängig von jeglicher Atomenergie.

Hier macht Spanien den gegenteiligen Schritt, welchen Deutschland nun durch die Energiewende und finanzieller Hilfe einleiten will. Und damit steht Spanien wieder in der Zwickmühle, den goldenen Weg zu finden zwischen Sparen und der Förderung von Wachstum.

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Dergleichen habe ich mir kürzlich bei meiner Andalusienreise gedacht, beim betrachten riesiger Wind und Solaranlagen.

Ungenutzt und ohne einen einzigen Kabelanschluss, gammeln sie vor sich hin.

Das die marode Regierung keine Förderung bereitstellt, ist noch nachvollziehbar, aber den Betreibern Knüppel zwischen die cojones zu schmeißen... das verstehe wer will.

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aber den Betreibern Knüppel zwischen die cojones zu schmeißen... das verstehe wer will.

Das ist Spanien live und in Farbe. Seit 2009 im Bereich Solartechnologie, seit 2010 im Bereich Windenergie.

Was glaubt Ihr, was die Kommunen an den Anlagen verdient haben (Genehmigungen, Strassen- & Wegebau, Terreno, Schmiergelder, etc.). Ach ja, gewisse Bürgermeister und Angehörige natürlich auch. Nachdem sie das Geld in den Taschen hatten, wurde die Betriebsgenehmigung verweigert. Das wussten sie aber schon im Vorfeld, als die Anträge bei ihnen auf dem Tisch lagen, aber es war ja besser, das Geld einzusacken, als ehrlich zu sein.

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Woher hast Du all diese Informationen?

Weil ich von 2008 bis 2010 für diese beiden Industrien gearbeitet hatte und mein Interesse sowie meine Recherchen im Umfeld der Aufträge immer ein Muss für mich sind.

Den Anfang machte ein gewisses Desinteresse der Auftraggeber im Juni 2009, als noch Genehmigungen erteilt wurden, natürlich nur unter 'hohen Auflagen', die gegen Bares beseitigt wurden. Ich fragte mich, weshalb das Desinteresse, wo das doch die Zukunft ist? Jede weitere Recherche und meine Fragen scheuchten die Auftraggeber auf, und mir wurde klar, dass da ein dickes Ende kommen muss. Es kam am 01.10.2009 mit der Ablehnung der Betriebsgenehmigungen der Grossanlagen unter fadenscheinigen Vorwänden.

Das war dann auch das Ende meiner Tätigkeit, denn keiner der Betreiber oder Konsortien wollte eine Dokumentation über nicht angeschlossene Solar- oder Windkraftanlagen und somit vergeudete Investorengelder. Konnte ich zu Anfang noch ohne Genehmigung oder Auftrag 'von oben' über die Anlagen marschieren, wurde es später praktisch lebensgefährlich. Aufgehetzte Wachhunde waren noch die harmloseste Variante.

Es gab bereits einen Heidenärger, wenn ich nur zu einer Solaranlage hingefahren bin. Meine rollende Verkehrsinsel ist ja recht auffällig :-). Da stehen ja keine Wegweiser, die Wege muss man 'wissen' und recherchieren, die Standorte wurden geheim gehalten, sogar google musste seine Satellitenfotos retuschieren, damit die Anlagen nicht lokalisiert werden konnten, und natürlich um Journalisten fern zu halten.

Ich ahne es nur, wie viel Milliarden dort in den Staub gesetzt wurden, ich weiss, dass ich von der wahren Grössenordnung absolut keine Ahnung habe.

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Nein, Andasol ist davon nicht betroffen. Es geht nur um PV-Grossanlagen und parques eolicos in grossen Dimensionen. Andasol ist das Pilotprojekt für Desertec, wenn die Spanier sich da querlegen würden, hätten sie den Rest der Welt am Hals und gegen sich. So schlau sind sie immerhin noch, dass sie das nicht riskieren. Leider hatte ich nie eine Gelegenheit, für das Konsortium zu arbeiten, trotz der sehr guten Verbindungen zu Solar Milennium und Ferrostaal.

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