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Der Tauschhandel etabliert sich als Parallelwirtschaft in Spanien


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Als die Alierten die Währungsreform in Deutschland mit der Einführung der Deutschen-Mark umsetzten, verschwand langsam der Tauschhandel und plötzlich füllten sich wieder die Geschäfte und es tauchten immer mehr Waren zum kaufen auf. Die Krise in Spanien verursacht nun genau das Gegenteil, denn nun taucht plötzlich der Tauschhandel verstärkt auf.

In Spanien scheint sich der Tauschhandel als Parallelwirtschaft zu etablieren, was nicht zuletzt seine Wurzeln in der landeseigenen Wirtschaftskrise hat. Wer kein Geld zum Kaufen hat, der Tauscht und dies gerne dann über das Internet, wie über die Plattform und Tauschbörse acambiode.com. Gerade solche Tauschbörsen verzeichnen seit 2008 immer mehr Aktionen und Tauschhandel. Getauscht werden hier aber nicht nur Objekte, nein auch Dienstleitungen, wie Handwerksarbeiten oder auch Wohnungsmieten werden hier gehandelt.

Für den Staat ergibt sich dabei ein weiteres Problem, die Besteuerung. Zwar richtet sich diese nach den Wert der getauschten Waren und Dienstleistungen, aber diese zu kontrollieren ist auch für den Staat recht undurchsichtig.

Sicher ist dieser Tauschhandel nur eine kleine Tendenz, aber doch ein deutliches Indiz für die Wirtschaftslage in Spanien.

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Da so ziemlich jeder "Normalo", der noch einen Job hat unter Sparzwang leidet, ist es nur logisch.

Kindspielzeug wird erstmal Nachbarschaftlich genutzt, bevor es auf dem Rastro verkauft wird, Auch Kleidung geht diesen Weg.

Nachbarschaftshilfe steht auch hoch im Kurs, ich schneide Haare, du deckst mir die undichtenStellen im Dach, repariere dein Auto, du mauerst ein bisschen.

Anders geht es doch schon nichtmehr.

Lebensmittel, die überschüssig sind, werden auch rumgereicht, jeder cent zählt, angesichts der Gehaltskürzungen, Arbeitslosigkeit und hohem Preisniveau, siehe Spritpreis...

Deutsche, Rentner, Leute in gesicherten , gehobenen Positionen, haben echt keine Ahnung was hier abgeht.

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Deutsche, Rentner, Leute in gesicherten , gehobenen Positionen, haben echt keine Ahnung was hier abgeht.

Doch, weil ich lesen und recherchieren kann und viele Bekannte in Spanien habe, mit denen ich häufig telefoniere (Skype). Aber wenn Du jetzt glaubst, dass das in Deutschland anders ist, dann geh mal nach Köln, Mühlhausen, Bremen oder München zu den Tafeln. Da reibst Du Dir die Augen ob der langen Warteschlangen vor den Essens- und Lebensmittelausgaben und kommst nicht im Traum darauf, dass das Deutschland ist! Die Atmosphäre ist eher in Rumänien oder in der Ukraine anzusiedeln. In Schwarz/Weiss fotografiert kommen Erinnerungen an Kriegsbilder der Heimkehrer auf...

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In Navarra 7%, Extremadura 38%, Andalusien 30%. Zahlen der in Armut lebenden Menschen.

Über eine halbe Million Familien in Spanien haben kein Einkommen oder Arbeit, Arbeitslosengeld oder soziale Sicherheiten. Der bekannte Unterschied, Arm und Reich.

Die Kultur des Schenkens entwickelt sich. Sie unterscheidet sich somit vom Tauschhandel und gründet sich häufig auf dem Prinzip allgemeiner Solidarität.

Die Wirtschaft machte schon vorher Barter-Geschäfte. Der Kleine ist erst jetzt darauf gekommen.

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Für den Staat ergibt sich dabei ein weiteres Problem, die Besteuerung. Zwar richtet sich diese nach den Wert der getauschten Waren und Dienstleistungen, aber diese zu kontrollieren ist auch für den Staat recht undurchsichtig.

Warum soll der Staat davon einen Nutzen haben? Dieser hat doch die Misere verursacht und das eigene Wirtschaftssystem funktioniert nicht mehr.

Der private Tausch von Sachen und Handlungen kann nicht besteuert werden, bzw. nur über die Einkommensteuer erfasst werden, soweit der Bürger seine Nebeneinkommen da angibt. Aber wo es keine Belege gibt, kann der Staat auch nichts kontrollieren.

In Griechenland ist das inzwischen schon ganz normal, da sonst dort viele Menschen nicht mehr überleben könnten.

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Solange es privat bleibt OK, aber zumindest in Deutschland ist da schnell auch mal die Grenze zum Gewerblichen überschritten. Daher wird eBay und der deutsche Handel dort, sehr genau vom Finanzamt überwacht. Also gerade bei Dienstleistungen, Vermietung oder ab gewissen Mengen, da wird schnell zugeschlagen.

Ich kann hier nicht für die Handhabung in Spanien sprechen, aber in Deutschland wäre ich da sehr vorsichtig.

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Daher wird eBay und der deutsche Handel dort, sehr genau vom Finanzamt überwacht.

Da fliesst Geld, was auch nachweisbar ist. Bei Tauschhandel fliesst kein Geld - direkte Leistung gegen direkte Leistung. Es gibt auch Nachbarschaftshilfe, die nicht besteuert werden kann.

da wird schnell zugeschlagen.

Klar, Deutschland hat schliesslich die beste Steuer-Stasi der Welt :D

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Da fliesst Geld, was auch nachweisbar ist. Bei Tauschhandel fliesst kein Geld - direkte Leistung gegen direkte Leistung. Es gibt auch Nachbarschaftshilfe, die nicht besteuert werden kann.

Das ist aber genau der Punkt. In dem Moment wo dieser Dienst vom Finanzamt als Gewerblich angesehen wird, schlägt es zu und legt dann auch den entsprechenden Gegenwert in Euro fest. Wenn man z.B. so naiv ist seine Dienstleistung im Internet gegen Miete, Fahrdienste, Babysitten, Nahrungsmittel etc. anbietet, wird einem das Finanzamt die reine Nachbarschaftshilfe wohl kaum noch abnehmen ;)

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Das ist aber genau der Punkt. In dem Moment wo dieser Dienst vom Finanzamt als Gewerblich angesehen wird, schlägt es zu und legt dann auch den entsprechenden Gegenwert in Euro fest. Wenn man z.B. so naiv ist seine Dienstleistung im Internet gegen Miete, Fahrdienste, Babysitten, Nahrungsmittel etc. anbietet, wird einem das Finanzamt die reine Nachbarschaftshilfe wohl kaum noch abnehmen ;)

Klar, wenn man persönlich Werbung dafür macht. Aber wenn man sich an einem regionalen Tauschring beteiligt wo man intern etwas mit "Talente" oder anderen Pseudowährungen verrechnet, kann das Finanzamt nichts machen. Denn dies kann nur über Euros kontrollieren.

Aber für alles mit Quittungen und sonstigen monitären Belegen muß man mit der Kontrolle des Finanzamtes rechnen.

Da hat schon mancher dumm dareingeschaut, der bei Festen Bratwürste "privat" verkaufte und die Quittungen der Würste vernichtete, aber nicht die von einem Kübel Senf oder dem Toast. Denn über Senfportionen oder halbe Toastbrotscheiben läßt sich auch auf die Menge der Würste schließen. Dafür gibt es rechtsgültige Hochrechnungsformeln. :D

Und keiner weiß ob unter seinen Kunden zufällig ein Finanzbeamter ist, der bei einer Routineprüfung einfach nur neugierig ist, was man bei so einem Fest für einen Umsatz erzielen kann.

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