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Der Umgang in Spanien mit älteren Menschen und mit Kindern


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Das Folgende mag sicherlich an meiner subjektiven Sicht liegen, da in Kassel zum Beispiel gewisse Dinge anders gehandhabt werden, als im restlichen Deutschland. Auch hat sich in Deutschland selbst mit der Zeit, ebenso wie in Spanien die Gesellschaft und daher der Umgang miteinander geändert.

Wohl auch bedingt durch den familiären Zusammenhalt und dass oft mehrere Generationen in Spanien unter einem Dach wohnen, scheinen mit dort ältere Menschen viel mehr in der Gesellschaft integriert und nicht so abgegrenzt wie in Deutschland. Wenn ich zudem ältere Menschen auf ihren Reisen in Spanien erleben, führen die sich zudem ebenso albern und laut auf, wie Kinder. Wo ich in Deutschland eher ein gegeneinander mit der Jugend erlebe, sehe ich hier viel miteinander bzw. ein friedfertiges nebeneinander.

Ebenso bei Kindern. In Spanien dürfen sie noch laut sein, jeder geht auf diese ein und sie werden überall umsorgt. Wenn man Kinderklassen umherziehen sieht, dann ist es auch nichts ungewöhnliches, wenn diese singen. Aber auch in Cafés, singen die Eltern mit ihren oder anderen Kindern. Neulich sagte mir sogar eine junge Deutsche, dass aufgrund dessen wie sie in Spanien erlebt hätte, wie man mit Kindern umgeht, sie selbst Lust bekommt in Spanien Kinder groß zu ziehen.

Bei Festen / Fiestas sehe ich immer, dass sowohl für kleine Kinder, Jugendliche als auch für ältere Menschen ein vielfältiges Programm angeboten wird.

Wie erlebt ihr derartige Dinge im Leben der Alten, Jugend und Kinder in Deutschland, Schweiz, Österreich und Deutschland?

PS: Bitte hieraus keine politische-wirtschaftliche Grundsatz-Diskussion machen, dazu haben wir im Forum nun wirklich schon genug Threads ;)

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Also hier in meinem engsten Umkreis gibt es ein Pflegeheim, Kindergarten, Grundschule und Gymnasium und Behinderten-Wohnheim.......alles neben einander. Bei meinen täglichen Spaziergängen beobachte ich ständig, das Jeder Jeden grüßt und achtet.

Kleinstadtidylle hat den Vorteil das man sich kennt dementsprechend benimmt.

Vielleicht macht es das tägliche Umfeld in den man lebt, um niemanden auszugrenzen? Deshalb bin und war ich schon immer für gemischte Wohngegenden wo Jung und Alt nebeneinander leben.

Sogenannte Neubaugebiete mit schnuckeligen EF Häusern , in denen meist nur junge Familien leben ,begünstigen meiner Meinung nach Besitzanspruchsdenken welches auf die Kinder übergreift und die Großstadt Anonymität mit dem Resultat, was schert mich der Andere.

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Wir haben hier in unserem Haus mit 4 Generationen zusammen gelebt.

Meine Mutti, Schwiegermutti, Sohn, Tochter, Enkel und wir.

Klar gab es mal Meinungsverschiedenheiten und auch die beiden Mütter haben

sich dann und wann mal an den Köpfen gehabt, was aber schnell wieder gut war.

Meine Mutti ist dann im Krankenhaus gestorben, wenn sie nach Hause gekommen wäre,

wär sie extrem Pfegebedürftig gewesen.

Meine Schwiegermutti war noch etliche Wochen, dann auch Pflegefall, bei uns zu Hause, bevor

sie hier bei uns verstarb.

Ich beobachte hier eigentlich, daß immer mehr Generationen unter einem Dach leben, jedenfalls

so lange es geht und die jungen Einkäufe und viele andere Sachen für sie erledigen.

Auch hier meinen viele, die Kinder müßten einen pflegen, habe bereits schon geschrieben, das dieses ein

Wunschdenken ist und jeder sollte da für sich selbst die passende Lösung finden.

Für mich war und ist immer wichtig, das man, egal ob man zusammen wohnt, oder viele Kilometer auseinander

vernünftig und respektvoll miteinander umgeht. Ist das nicht gegeben nützt auch die ganze Pflege,

die sich manche erhoffen, nichts.

Ist der Kindergarten oder Schule unterwegs, wird auch gesungen und die Kinder können sich "frei" bewegen.

In den Südlichen Ländern sind die Eltern oft mit ihren Kindern noch spät abends unterwegs, was hier

eher selten ist. Was aber mit dem Klima (tagsüber zu heiß) zu tun hat.

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Interessantes Thema, leider kann ich zu Deutschland nur noch das beitragen, was ich bei mehreren Reisen mit meinem (damals noch kleinen) Sohn erlebt habe, z.B. in Restaurants und auch auf der Strasse, auf Spielplaetzen.

Kinder reden halt, auch mal laut, es wird "Mamaaaa guck doch mal" gerufen - und wenn ich dann sehe, dass mir fast schon boese Blicke zugeworfen werden, weil mein Kind nicht still und unsichtbar ist, fuehle ich mich unwohl. Kinder sollen Kinder sein - womit ich nicht meine, dass ich es gut finde (in Wirklichkeit nervt es mich ungemein) wenn sie in Restaurants rumrennen, sowas nennt man dann Erziehung, Kinder machen das, was zu von zuhause aus kennen, und wer da nicht beim Essen sitzen bleibt, tut es ausserhalb auch nicht und wer Unterhaltungen staendig unterbrechen laesst als Eltern hat halt ein Problem.

Kinder auf dem Spielplatz machen Laerm, fallen in den Dreck und tun sich auch mal weh...na und? Wir doch damals auch, oder? Warum muessen dann einige ihren Senf loswerden von wegen "Macht Ihr Kind immer solchen Rabautz?"(Auf dem Spielplatz ja, ist das ein Problem?), "Na, wenn das meiner waere, dem wuerde ich aber was erzaehlen..." (Tust Du mit Sicherheit auch, Du Zicke), "Passen Sie bloss auf, der faellt da noch runter und tut sich weh" (Guck mal lieber nach Deinem eigenen Kind, das ist naemlich grade mit dem Fahrrad in die Buesche gefallen!)

Hier in Spanien werden Kindern auch mal Blicke zugeschossen, die toeten koennten - von den Eltern naemlich, wenn sie sich etwas nebenbei benehmen, ganz soviel Freiheit haben sie dann doch wieder nicht, aber genug, um zu wissen, bis wohin sie gehen koennen, und wenn sie es noch nicht wissen, spaetestens nach dem Anpfiff ist das Thema klar, ich glaube manchmal, dass ist ausserhalb unserer Grenze nicht ganz so deutlich und es wird eine Freiheit und Laessigkeit gesehen, die nicht wirklich existiert- oder andersrum gesagt: existiert schon, aber vorher gut durchtrainiert, bis hierhin und nicht weiter (Je nach Situation und Lokalitaet, Strand ist nicht gleich Restaurant und Freizeitpark hat nichts mit Museum zu tun)

Kinder gehoeren zur Familie, wenn man mit Freunden ausgeht, die Kinder haben, kommen diese mit - da beschwert sich keiner, es stoert niemanden. Auch passt man die Situation den Gegebenheiten an, anstatt in's Restaurant geht es halt irgendwo hin, wo man selbst grillen kann und wo auch gleich ein Park oder Spielplatz fuer die Kinder dabei ist - billiger, und Spass macht es auch noch - In Deutschland ist mein Sohn immer bei meinen Eltern geblieben, denn ich hatte das Gefuehl, sein Beisein nervte, oder ich wurde gleich garnicht nicht angerufen (Dann bringt die wieder ihren Jungen mit...)

Mag sich ueber die Jahre geaendert haben, mein Sohn ist mittlerweile fast 23 ;) - aber wenn ich dann so meine Schwester hoere, die letztes Jahr im Oktober Mutter geworden ist, wohl doch nicht so richtig, denn die Beiden gehen entweder garnicht aus oder Freunde kommen nach Hause..."Das ist mit dem Kind alles so kompliziert" (??) - Muss ich nicht verstehen, die Luette ist erst 6 Monate alt, ab 1Jahr verschanzt man sich dann zuhause oder sucht einen Babysitter, damit sie nicht stoert?

Hinsichtlich mehreren Generationen unter einem Dach: Das ist hier in Spanien hier eigentlich auch nicht mehr wirklich so, Kleinstaedte und Doerfer vielleicht noch ausgenommen, in den Grosstaedten sieht oder hoert man das selten noch, und wenn, dann meist aus einer Notwendigkeit heraus.

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Da mein Beitrag etwas am Thema vorbei war, hier noch eine Anmerkung:

Südländer und ihre Kinder.

Durch den gelebten Familienzusammenhalt in südlichen Ländern, sind automatisch Greise und Kinder gut integriert und die Kinder welche in diesen Ländern "Kaiserposition" einnehmen, können ihre Freiheit und Entfaltungsmöglichkeit sehr gut ausleben und das ist gut.

Allerdings birgt dieses auch die große Gefahr, das Familie und Umwelt von ihnen dann tyrannisiert werden, da ihnen alles erlaubt ist und sie sich ihrer Position sehr gut im Klaren sind und das wiederum ist nicht so gut.

Mit der Einkehr des Wohlstands, verließen oft dann auch im Süden die Jungen eher und lieber ihr Hotel Mama, was die Familien etwas entfremdete, die Lage aller Familienmitglieder veränderte und eingeführte Erziehungsmaßnahmen besser griffen.

(Welches den Familienzusammenhalt in Not aber nichts anhaben kann und das ist wiederum sehr gut. In diesem unterscheiden sich die südlicheren Länder von den nördlichen doch immer noch enorm.)

Wird in den einen Ländern die Erziehung der Kleinen oft zu streng und unfreier, nicht zuletzt durch wachsende Kinderfeindlichkeit und Egoismus, und in anderen wiederum zu lax, auf Grund von zu viel Kinderliebe gehandhabt wird, wäre ein Mittelmaß bei allen Seiten doch oft das Idealere und für alle wünschenswert.

Die ältere Generation finde ich in den südlichen Ländern nach wie vor noch viel höher geachtet als in DE.

Bearbeitet von Lilac
auf Wunsch des Users
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Gast Gast1061

Da ich fast 7 Jahre nur mit und unter Spaniern gelebt habe, weiß ich auch, dass die "Alten" immer noch sehr sehr viel Respekt und Zuwendung bekommen.

Bis vor ein paar Jahren war es auch noch üblich, dass Kinder ihre Eltern siezten. Obwohl man in Spanien ja sonst eigentlich eher schnell zum "Du" übergeht.

Die Eltern und Großeltern sind auch ganz selbstverständlich bei Einladungen dabei. Generell wird sich viel mehr um die Eltern gekümmert.

Die Kinder dürfen sehr viel, aber leider habe ich auch noch sehr oft mit erlebt, dass Kinder geschlagen werden.

Oder, dass man sie (früher, vor dem Rauchverbot), egal wie klein, mit in die Bars nahm.

Auch heute noch werden Kinder oft zu geräuchert.

Ganz schlimm finde ich die Ernährung der Kinder. Da werden quängelige Babys mit Zucker beruhigt, Kleinkinder bekommen schon Chips und Cola in großen Mengen.

Die Spanier bekommen diese Gratwanderung zwischen Meinungsverschiedenheiten und Zusammenleben einfach besser hin.

Sie sprechen allerdings Probleme auch sofort an und diskutieren es laut aus. Danach nehmen sie sich wieder in die Arme.

Man darf ruhig eine andere Meinung kund tun und wütend sein. Man wird deswegen niemals ausgegrenzt.

Ich habe die Spanier in den meisten Bereichen als viel toleranter erlebt, als wir Deutsche es sind.

In Deutschland ist es ja schon fast verpönt, und man bekommt sofort viele Argumente dagegen auf gezählt, wenn man mit seinen Kindern zusammen wohnt, oder auch nur gemeinsam in den Urlaub fährt. Ja, es wird einem geradezu aus geredet.

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In Deutschland ist es ja schon fast verpönt, und man bekommt sofort viele Argumente dagegen auf gezählt, wenn man mit seinen Kindern zusammen wohnt, oder auch nur gemeinsam in den Urlaub fährt. Ja, es wird einem geradezu aus geredet.

Wer darauf hört und sich davon beeinflussen lässt, dem mangelt es ganz offensichtlich an Selbstbewusstsein.

Dummes Gelaber gibt es in allen Ländern dieses wunderschönen Planeten:o

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Also von meinen ehemaligen spanischen Mitarbeitern hatten einige ihre alten Eltern oder einen Elternteil mit in ihrer Wohnung zu wohnen. Es war ganz einfach notwendig, da die "Alten" eine Rente hatten von der sie allein fast nicht leben konnten und die "Jungen" einen Monatsverdienst von dem sie mit ihren Kindern kaum leben konnten. Somit haben sie sich ganz einfach ergänzt. Und das in einer Stadt, in Almeria. Ist also nicht nur ein Phänomen das nur noch in der Provinz oder auf dem Dorf vorkommt. Und ich glaube auch, jetzt mit der Wirtschaftskriese wird es wieder im Kommen sein das Alt und Jung und jünger wieder zusammenleben werden. In den 90-igern, als Spanien anfing zu boomen, da fingen die Jungen auch an sich von ihren Eltern abzuspalten. Zumindest die, die Arbeit hatten und Geld verdienten. Sie wollten halt so sein und leben wie Jugendliche in Deutschland oder anderen Ländern Iim Norden Europas. Jetzt, bei ca. 50% Jugendarbeitslosigkeit, wird diese Entwicklung wohl erstmal wieder gestoppt worden sein.

Ist zwar nicht Spanien aber hier in LA gibt es auch eine sehr grosse Familienzusammengehörigkeit. Ist aber auch aus der ökonomischen Situation der Familien bzw. Familienmitgliedern heraus geschuldet. Ähnlich angesiedelt wie in Spanien.

Was Kinder anbelangt, so sind sie hier eigentlich immer mit dabei und können fast alles machen was sie wollen ohne das sich da einer aufregt.

Aber ganz ehrlich gesagt, manchmal nervt es verdammt wenn Kinder nicht wissen wo die Grenze ist.

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Andalusische Freunde, die auf der Insel arbeiteten, in der Saison, ließen ihre Kids bei den Eltern, bzw Großeltern.

In der Zeit haben sie hier Tag u. Nacht geschuftet und gespart.

Dann ging es kurz vor der Krise zurück.

Die Eltern haben die Kindheit der Kids verpasst, dafür hat man nun ein Häuschen, eine Bar....

Und die Eltern/ Großeltern leben nun bei ihnen.

Auch toll finde ich hier, das die Altenheime z.T in der Stadt liegen, so kann der Enkel/Tochter mal schnell vorbei schauen.

Sie sind nicht so auf die grüne Wiese abgeschoben wie in D.

das spanische Kids mehr Freiheit haben, als deutsche, ist Fakt.

Das war schon zu meinen Kindertagen so.

Ich lag um 20h im Bett(hellwachj) und unten bolzten die spanischen Kids.

Hätte ich Kinder, würde mir das für sie besser gefallen.(Wa gutes Benehmen nicht ausschliesst)

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