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Streit um Gold und Silber zwischen Spanien und den USA


Joaquin

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Freitag, 7. März 2008

Zwölf Meilen vor der amerikansichen Küste liegt ein 1750 gesunkenes Handelsschiff, an desssen Board sich Gold- und Silberbaren, so wie tausende antiker Münzen befinden sollen. Ein Bergungsunternehmen aus dem US-Staat Noth Carolina hat dem US-Schatzsucher-Unternehmen Odyssey Marine Exploration des berüchtigtem Schatzsuchers Greg Stemm, die Rechte daran übertragen.

Madrid erhebt nun dagegen Einspruch, da es sich bei dem unter dem Decknamen Firely versunkenem Schiff, wohlmöglich um die spanische El Salvador handelt, einen 110 Tonnen schweren Zweimaster.

An Bord werden von den Archäologen 240.00 mexikanische Pesos im heutigem Wert von 83 Millionen Euro vermutet. Für die spanische Herkunft, sprechen Ort und Datum des Untergangens, so wie einige spanische Münzen aus der Zeit.

Schon bei einem weiterem Fund, eines im Westatlantik versunkenem Schiff bei dem es sich um die durch die 1804 Briten versenkte Mercedes handelt, präsentierte Stemm einen Fund von einer halben Milliarde Silbermünze n aus einem Wrack. Spanien hielt Stemms Forschungsschiff in Gibraltar fest und forderte die Herausgabe des genauen Fundortes, wobei es von einem US-Gericht Recht zugesprochen bekam.

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  • 1 Jahr später...

Der Streit um den Millionen schweren Fund des Schiffes "Nuestra Señora de las Mercedes y las Animas", geht nun in eine weitere gerichtliche Instanz. Das Unternehmen Odyssey Marine Exploration will nun in Berufung gehen, da zuvor den Spaniern der Fund zugesprochen wurde. Bei 17 Tonnen Gold-, Silbermünzen, Schmuck usw. schöpft natürlich jede Möglichkeit aus um an den begehrten Schatz zu kommen.

Hier geht es nun um nationales gegen internationales Recht. Das Bergungsunternehmen Odyssey hatte im Mai 2007 mehr als 500.000 Silbermünzen und andere Artifakte aus dem Wrack vor der portugiesischen Küste geholt und nach Tampa in Florida gebracht. Hier gegen ging Spanien in den USA vor Gericht und erreichte damit, dass nach dem Urteil vom Juni 2007, der Schatz an Spanien/Madrid zurück gegeben werden muss.

Odyssey fordert beim Berufungsgericht, dass gemäß den Regeln auf hoher See, demjenigen der Schatz gehört, welcher es auch gefunden hat. Die Spanier dagegen argumentieren, dass sich das US-Gericht an die internationalen Verträge halten muss, nachdem der Schatz an Spanien zurückgegeben werden muss.

Nun versucht Odyssey sich den Schatz mit anderen Spitzfindigkeiten unter den Nagel zu reißen. Man versucht nun zu klären, ob das Schiff "Nuestra Señora de las Mercedes y las Animas" ein Handels- oder ein Kriegsschiff war. Die ist soweit von Bedeutung, das laut den internationalen Verträgen, nur die Kriegsschiffe vor Schatzsuchern geschützt sind.

Ein recht cleverer Schachzug, nur hat das Bergungsunternehmen Odyssey da einiges nicht so ganz beachtet und stellte der Richter wissen, warum dann die Schatzsucher auch Munition und Kanonen von diesem Schiff geborgen haben. Dies seine ja immerhin sehr deutlische Zeichen dafür, dass es sich hierbei um ein Kriegsschiff handle. Odyssey dagegen meint, dieses Schiff hätte in Kriegszeiten überhaupt nicht über den Atlantik reisen dürfen und nur in Zeiten der Neutralität sozusagen als Handelsschiff reisen können. So wären die Decks zugestellt mit der Fracht privater Händler.

Spanien will dagegen, den Fall weg von den US-Gerichten hin in das Heimatland Spanien zu verlegen. Damit dies geschieht, soll das US-Gericht die Klage abweisen. Denn sowohl das Kriegsschiff auf dem Meeresgrund, als auch dessen Besatzung, stellten einen geheiligten Ort dar, welcher in diesem Fall durch die internationalen Gesetze vor Schatzsuchern geschützt sei.

Wie man sieht, wird hier mit allen Tricks gearbeitet. Aber die Lage verkompliziert sich nun angesichts des Schatzes dann doch immer weiter.

Nun machen auch 25 Nachfahren der Händler, welche damals Fracht auf dem Schiff transportierten, ihre Ansprüche geltend, ebenso wie auch Peru, weil es damals als Teil des Spanischen Königreiches war und die Münzen wohl in Lima geprägt worden seien.

Ja wenn es um Geld geht, um sehr viel Geld, dann wollen alle etwas vom Kuchen haben :)

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  • 8 Monate später...

Nun hat ein Gericht in Florida den Spaniern der Millionenschatz zugesprochen, aber die Zitterpartie war noch nicht vorbei. Die Firma wollte eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs (Supreme Court) hierzu erreichen. Diesen Antrag wies aber ein US-Berufungsrichter nun zurück. Damit gehen nun wohl 17 Tonnen Gold im Wert von 250 Millionen Euro, nach Spanien.

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Im gleichen Atemzug sollte Spanien dann verpflichtet werden, Colombia und Peru die Bücher, die sie damals verbrannt haben, und das Gold zurückzugeben, das sie damals gestohlen haben. Erfolgt die Rückgabe nicht, sollte der Fund direkt an die beiden o.g. Länder ausgehändigt werden.

Für mich ist es ein Unding, dass der Dieb überhaupt noch Anspruch auf die Beute hat.

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  • 2 Wochen später...

Noch kurz vor der Ausfuhr des Goldes, hat Peru sich hier eingeschaltet und das oberste Gericht der USA (Supreme Court of the United States) aufgefordert die Ausfuhr des Schatzes nach Spanien zu blockieren. Ihren Anspruch begründet Peru darauf, dass die Münzen des Schatzes selbst vor knapp 200 Jahren in Peru Geprägt wurden. Aber zuvor wurde schon vor Gericht die Ansprüche der Nachkommen von peruanischen Händlern abgewiesen. Wohl auch darauf berufend, das Peru zur damaligen Zeit zum spanischen Imperium gehörte.

Unterdessen wurde nun der Schatz mit zwei spanischen militärischen Transportflugzeugen, vom Typ Lockheed C-130 nach Spanien geflogen.

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Und gerade Deutschland muss sich an die große Nase fassen: Die Büste der Kleopatra steht immer noch in Berlin. Da gehört sie nun wirklich nicht hin!

Schande über uns alle, denn jedes Land hat eine Leiche im Keller.

P.S. Ich bin auch gegen die Auslieferung des Goldes an Spanien, weil ich denke, der Schatz gehört in sein Ursprungsland.

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Und gerade Deutschland muss sich an die große Nase fassen: Die Büste der Kleopatra steht immer noch in Berlin. Da gehört sie nun wirklich nicht hin!

Schande über uns alle, denn jedes Land hat eine Leiche im Keller.

P.S. Ich bin auch gegen die Auslieferung des Goldes an Spanien, weil ich denke, der Schatz gehört in sein Ursprungsland.

Bei den Ausgrabungen in Ägypten war es so geregelt, dass ein Teil der Funde dem Entdecker und ein Teil dem Ägyptischen Staat gehörten.

Obwohl dies bei der Nofrotete so nicht war, sie wurde wirklich aus dem Land geschmuggelt, wollte ich nur darauf hinweisen, dass ein Ausstellungsstück in einem Museum nicht unbedingt ein Raub ist.

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Ich sprach nicht von "Raub" sondern von "Schande". Selbst wenn es vor vielen Jahren ein Abkommen gab, z.B. als Carter "sein" Grab fand, so sollte der Verstand den einzelnen Regierungen inzwischen sagen, dass so wertvolle Stücke in das Herkunftsland gehören.

Wäre doch eine schöne Geste, nicht wahr? Berlin könnte sich doch eine Kopie ins Museum stellen mit den Hinweis, dass man das Original freiwillig Ägypten zurück gegeben hat. Sowas macht Eindruck...

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Na, ja die "Entdecker" haben schliesslich sehr viel Geld und Zeit ihres Lebens in diese Arbeiten gesteckt.

Das würde Ausgrabungen in aller Welt beenden, wenn das aus reinem Idealismus geschehen müsste.

Länder wie Ägypten haben unermessliche Schätze, die, wenn sie monatlich die kompletten Auslagen in den Museen wechselten, nie das Gleiche zu sehen wäre.

In den Kellern der ägyptischen Mussen verrotten viele Exponate, weil das Geld nicht vorhanden ist, sie sachgemäss zu lagern.

Was spricht denn dagegen, wenn die Menschen in anderen Ländern ebenfalls diese Exponaten sehen können? Nicht jeder kann nach Ägypten fliegen.

Schliesslich sind sie ja nicht bei einem Privatsammler im Keller gelandet.

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Ja, mit den vergammelnden Schätzen in den Kellern der ägyptischen Museen gebe ich Dir absolut Recht.

Es ist unglaublich traurig, wie viele alte Bauten ungepflegt vor sich hin verfallen, dass z. B. Papyrusrollen unsachgemäß gelagert und aus Platzmangel nie ausgestellt werden.

Doch gibt das anderen Ländern das Recht, einfach die in ihren Museen liegenden Kostbarkeiten zu behalten?

Es wird so viel Geld an Subventionen ausgegeben, dass ich mich frage, warum nicht auch wirklich wichtigen Denkmäler in den armen Ländern erhalten werden können. Das ist ein Erbe unserer Vorfahren.

Und wenn Du anführst, dass ja nicht alle Menschen nach Ägypten fahren können - auch da hast Du Recht. Aber es können auch nicht alle Menschen nach Amerika, um sich z.B. den Grand Canyon anzusehen, nur um ein Beispiel zu nennen.

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Warum habe ich ja ausführlich dargelegt.

Deine Forderungen sind ein wenig weit hergeholt. Wenn das funktionieren sollte, müsste weitweit ein Karusell an Rückgaben passieren und würde Unsummen an Geld verschlingen an Transportkosten und Versicherungsprämien.

Ausserdem würde es ein Heer an Gaunern auf den Plan rufen die die Gelegenheit nutzen würden die Kostbarkeiten auf den Transportwegen abzufangen.

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Es wäre wünschenswert wenn zumindest die transportablen Schätze, um die Welt reisen könnten, damit sich in jedem Land, die Archäologiefans daran erfreuen könnten.

Aber ein Schatzsucher macht seine Funde nicht nur ais Spass am Buddeln, er will auch Geld damit verdienen.

Und die Ausgaben für diverse Ausrüstungen, besonders für Unterwasserbergungen sind hoch.

Ich hoffe, der Finder des Schatzes hat nicht umsonst Einsatz gezeigt.

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