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Erster Mai - Tag der Arbeitslosigkeit


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Gewerkschaften und Bürger wieder auf den Straßen

Bei einer Arbeitslosigkeit von knapp 37% könnte der Tag der Arbeit auf kaum einem anderen Flecken der Erde mehr Bedeutung haben als in Andalusien. Die landesweite Situation sieht nicht viel besser aus und aus diesem Grund haben die beiden großen Gewerkschaftsverbände Spaniens zu Kundgebungen in verschiedenen Städten des Landes aufgerufen.

http://www.andaluz.tv/nachrichten/nachricht-andalusien.php?idNot=11939&url=andalusien-tag-der-arbeit-demonstrationen

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Grundsätzlich finde ich es gut, dass es diesen Tag gibt und ebenso, dass dieser für solche Zwecke genutzt wird. Allerdings halte ich wenig von Gewerkschaften - weder in Spanien, noch in Deutschland.

Sie sind in meinen Augen aufgeblähte und längst nicht mehr zeitgemäße Institutionen, welche zwar groß Polemik verbreiten, doch nicht wirklich etwas verändern wollen.

Die Menschen sollten sowohl in Deutschland als auch in Ländern wie Spanien begreifen, dass ihr Schicksal eher beeinflussbar ist, wenn sie selbst dafür kämpfen und etwas unternehmen, als wenn sie auf andere vertrauen. Denn meist kommt außer großartigem Wortschwall nicht mehr zustande.

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Zumindest was Spanien anbelangt, teile ich Deine Meinung nicht.

Ich war - übrigens als einzige in unserer Firma - Mitglied der ccoo. Einmal hat mich diese Gewerkschaft kostenlos vor den Arbeitsgericht gegen meinen damaligen Arbeitgeber vertreten und mein Recht durchgepaukt. Das zweite Mal hat sie dafür gesorgt, dass meine Abfindung verdoppelt wurde, da man mir ohne Grund kündigte.

Das mach bitte mal allein in Spanien!

Du darfst ja nicht einmal selbst eine Klage einreichen. Du brauchst immer und überall einen RA. Und das kostet einen Batzen und meist kommt nichts dabei heraus.

Also ich - natürlich ist das nur meine Sicht - kann sagen, dass ich der ccoo sehr dankbar war und sie immer für mich ein offenes Ohr hatten und auch handelten, wenn es notwendig wurde.

Doch wer kommt schon in solche Situationen von den ausländischen Arbeitnehmern?

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@Lilac .. wenn das natürlich so ist oder war, dann muss ich meine Meinung etwas korrigieren.

Eventuell habe ich in dieser Hinsicht deutsche Gewerkschaften, besonders aufgrund der momentanen Ereignisse mit Amazon, Lufthansa & Co., zu einfach auf Spanien übertragen.

Grundsätzlich ist es meist so, dass man ein Unternehmen gründet, um damit eine Existenz aufzubauen und schlussendlich damit natürlich auch Gewinn zu machen. Der menschliches Aspekt und eventuell eine gesellschaftliche Verpflichtung zur Schaffung von Arbeitsplätzen spielt in einigen Fällen sicher auch eine Rolle, doch dies sicher nicht immer ....

Unsere Ansichten über den sinn von Abfindungen werden generell sicher sehr unterschiedlich sein, was ich aber auch nicht schlimm finde ;)

Fakt ist, dass sich meiner Ansicht nach Gewerkschaften viel zu sehr in die Entscheidungen einer Firma einmischen wollen, wie erst jüngst im Fall von Bosch, als diese beschlossen, ihr Werk für Solarelemente in Thüringen zu schließen. Natürlich hängen da viele Schicksale dran und rein menschlich betrachtet, ist sowas immer sehr tragisch. Auf der anderen Seite muß ein Unternehmen manchmal derartige Entscheidungen treffen, um selbst überleben zu können.

Generell ist die Thematik allerdings viel zu komplex, um dies hier umfassend diskutieren zu können und schlussendlich ging es ja im Einführungsbeitrag eher darum, dass die Menschen heute für Arbeit bzw. Schaffung von Arbeitsplätzen auf die Strasse gehen. Dies finde ich auch grundsätzlich gut, doch bezweifel ich, dass diese Demos bei den Politikern auch wirklich ankommen ....

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Unsere Ansichten über den sinn von Abfindungen werden generell sicher sehr unterschiedlich sein, was ich aber auch nicht schlimm finde ;)

Vielleicht gar nicht mal so sehr. Wir hatten in Hamburg auch eine Firma. Ich kenne also beide Seiten - Arbeitgeber und Arbeitnehmer. In Deutschland gab es damals nie Probleme mit den Gewerkschaften. Tarife wurden festgelegt und bezahlt. Ansonsten hatten wir keine Berührungspunkte, da wir das große Glück hatten, super tolles Personal zu haben.

Abfindung in Spanien. Tja. Stell Dir vor, ich habe sehr lange für ein Unternehmen gearbeitet. Hatte eine eigene Filiale (Steuerberatung) und dann kommt die Crisis. Als erstes fliegt natürlich die Ausländerin. Nicht bedacht wurde dabei, dass ich das einzige Profit-Center hatte und damit das Gehalt der Spanier garantierte. Das war egal. Raus. Ich war damals knapp 60, schuldlos entlassen und keine Chance auf einen neuen Job. Die Abfindung konnte nicht mein Leben finanzieren (nach den 2 Jahren Paro, welches eh gering ausfiel, da mein Boss nur die Hälfte meines Gehaltes bei der SS angegeben hatte). Nun stelle Dir einmal die Situation ohne Abfindung vor? Ich war Alleinverdienerin, musste Miete bezahlen und Mann wie Hund durchbringen.

Insofern denke ich über Abfindungen: Man muss sie, wie so vieles im Leben, individuell betrachten.

Wenn die Bosse die Möglichkeit haben, einen Arbeitnehmer ohne einen Grund von heute auf morgen auf die Straße zu setzen, dann sollen sie eine Abfindung zahlen müssen. Sonst greift immer mehr um sich, nach seinem ganz persönlichen Gusto Leute mal eben "los zu werden".

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@Lilac .. klar, das leuchtet natürlich ein.

Daher ja auch mein Richtungsweis hinsichtlich menschlich und sozial betreiben.

Dass Deutsche mit als Erstes in einer Firma gehen dürfen, sobald diese in einem Engpass kommt, habe ich leider schon öfters gelesen. Ich persönlich finde es allerdings unlogisch, denn als erstes würde ich denjenigen entlassen, welcher die geringste Leistung bringt. Aber es ist ohnehin ein großer Fehler, sich in solchen Entscheidungsfragen von Nationalitäten und Emotionen leiten zu lassen. Auf Dauer wird eine derartige Politik auf jeden Fall der Firma nicht gut tun, denn zeugt neben voran genannter Punkte auch reichlich von Unüberlegtheit und es würde mich nicht überraschen, wenn die Firma deines ehemaligen Arbeitgebers alles andere als übersichtlich war.

Sich von Mitarbeitern zu trennen ist immer keine ganz einfache und mal ebenso schnell entschlossene Sache, dass wissen wir aus eigener Erfahrung. Doch manchmal führt kein anderer Weg vorbei - gerade dann wenn derjenige mehr als unmotiviert ist und trotz mehrerer Chancen sich trotz allem nicht ändert. Dass dann aber dieser Mitarbeiter die Möglichkeit hat, staatlich subventioniert gegen seinen ehemaligen Brötchengeber zu klagen, obwohl der Rausschmiss durch sein Verhalten über einen langen Zeitraum selbst verursacht wurde, dass finde ich einfach nicht richtig.

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Gast Gast1681

Meiner Meinung nach sind Gewerkschaften heute überflüssig und haben in meinen Augen keine Existenzberechtigung. Es gab eine Zeit wo Gewerkschaften unabhängig und deshalb zum Wohl der Mitglieder tätig waren. Schon längst jedoch arbeiten Gewirkschaften Hand in Hand mit den Wirtschaftsriesen und die können dann machen was sie wollen. Man braucht ja nur zus ehen, wo die Gewerkschaftsbosse Vorstandsmitglieder sind und eine Krähe hackt bekannterweise den Artgenossen keine Auge aus.

Die Mittelständler, und dazu zähle ich mich ebenfalls, werden alles Mögliche tun um ihre guten Arbeitnehmer zu halten. Dazu gehören flexible Arbeitszeiten, ein Geben und Nehmen und leistungsgerechte Löhne. Ein Mitarbeiter kann auch von mir verlangen, dass ich beim Verpacken helfe, wenn Not am Mann oder der Frau ist, dass ich generell mithilfe wo Hilfe benötigt wird und dasgleiche erwarte ich von meinen Mitarbeitern. Darum sind wir nicht Chefin und AN, sondern Kollegen. Auch bei uns hat es das eine oder andere Jahre gegeben, wo wir den benötigten Jahresumsatz nicht erreicht haben, dann habe ich meinen Gürtel ganz eng geschnallt, aber die Kollegen mußten nie auf ein Gehalt verzichten, auch nicht auf Urlaub oder gar Weihnachtsgeld.

Selbstverständlich war ich auch bereits gezwungen ein paar Mitarbeiter zu entlassen, denn wer nicht gewillt ist Leistung zu bringen erhält entsprechende Abmahnungen und wenn dies auch nichts bringt (wird es im Regelfall auch nicht, denn sonst wäre es ja nicht schon zu Abmahnungen gekommen), dann muss man sich trennen, denn ansonsten leidet das Betriebsklima.

So möchte ich mit meinen Leuten arbeiten und da ist mir eine Gewerkschaft hinderlich.

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Das würde mir auch stinken. Jeder Arbeitgeber muss das Recht haben, Angestellte/Arbeiter kündigen zu können, wenn diese nicht den erwarteten/versprochenen Anforderungen entsprechen.

Da sind wir einig.

Wenn man sich dann noch an eine vertraglich vereinbarte Kündigungsfrist hält, ist eine Abfindung blödsinnig. Ich kenne aus meiner Arbeitnehmer/Arbeitgeberzeit in HH auch keinen Fall von Abfindungszahlungen. Aber das war schon vor 1990. Da hat sich sicher vieles geändert.

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