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Heiraten in Spanien - Höchste Scheidungsrate in Spanien, Kanaren, Balearen und Madrid


Joaquin

Empfohlene Beiträge

Sonntag, 7. September 2008

Man weiß von Spanien das es ein römisch katholisch geprägtes Land ist auf der einen Seite. auf der anderen ist es ein weltoffenes Land, welches in vielen Dingen sehr liberal ist, auch was die Ehe angeht.

In Madrid zum Beispiel ist die Anzahl der Scheidungen genauso hoch wie die der Hochzeiten, nur in den übrigen Regionen liegt die Scheidungsrate leicht darunter. Leicht bedeutet dabei, dass auf zehn Hochzeiten, acht Scheidungen kommen, womit man auf gute 80 Prozent kommt.

Auch wenn man denkt, es könne mit dem 1:1 Zustand in Madrid, nicht schlimmer werden, so zeigen die Kanarischen Inseln, dass dies dort doch möglich ist. Denn auf den Kanaren lassen sich tatsächlich mehr Paare scheiden, als getraut werden.

Diese Daten stammen jedoch nicht aus einer öffentlichen Studie, sondern vom Institut für Familienpolitik (IPF), welches sich speziell für den Erhalt der Familien einsetzt. Daher kann es durchaus auch angebracht sein, sich dieser Studie mit Bedacht zu nähern, da eine objektive Betrachtung nicht unbedingt gegeben ist. Dennoch ist das Ergebnis erstaunlich und kann durchaus einen Blick in die moderne Gesellschaft Spaniens geben.

Der Studie nach finden die meisten Scheidungen somit in Madrid, Katalonien, sowie auf den Inseln der Balearen und der Kanaren statt. So gehe alleine in der Hauptstadt Spaniens alle 27 Minuten eine Ehe in die Brüche. Bei 64 Hochzeiten pro Tag seine dies 53 Ehen Täglich, welche vor dem Aus stehen würden. Damit würde Spanien mit Belgien zusammen den Spitzenplatz in Europa einnehmen, was Scheidungen angeht.

In den letzten vergangenen zehn Jahren habe man 91.000 Scheidungen registriert. Laut der Studie seien dabei auch über 100.000 Kinder betroffen.

So äußerte sich auch der Präsident des Institutes für Familienpolitik besorgt und bezeichnete die Situation als alarmierend. In Spanien gehen drei von vier Ehen in die Brüche und Spanien sei neben Belgien das Land in der Europäischen Union, mit der höchsten Scheidungsrate. Besonders gravierend sei es auf den Kanarischen Inseln aus, wo am Tag vier Ehen geschlossen und fünf Ehen getrennt werden.

Beachten sollte man wie oben erwähnt, dass diese Daten aus einer Studie eines Institutes kommt, welches für die Familie steht. Die Objektivität dieser Studie muss dadurch nicht zwingend betroffen sein, jedoch sind auch hier wie bei so vielen Studien und Statistiken, Zweifel und Vorsicht angebracht

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  • 15 Jahre später...

Interessantes Thema, zu dessen Verständnis allerdings die blosse Widergabe von statistischen Daten alles andere als auch nur annähernd ausreichend ist. Wer ist dieses Instituto de Politica Familiar und wer steckt dahinter? Der Internetauftritt ist reichlich zrückhaltend, allerdings wird auf Spenden hingewiesen, was mich an die Praktiken der kath. Kirche erinnert.

Der Grund allen (?) übels liegt m.E. in den tiefgeifenden gesellschaftlichen Veränderungen, die Spanien nach 39 Jahren unterdrückender Bevormundung erlebte. Frauen waren in dieser Zeit weitgehendst rechtlos und und auf Erlaubnis/Einverständnis vom Vater oder Ehemann für elementarste Bedürfnisse angewiesen wie z.B. Kontoeröffnung oder Reisen ausserhalb des Wohnortes. Was wir unter wilden Ehen verstehen ist jetzt in Spanien ganz normal und kann  steuerliche Vorteile haben, besonders bei Kinderreichtum. Die Scheidungsraten werden aus meiner Sicht durch den Rückgang der Ehecshliessungen zurückgehen, unterm Strich ändern wird sich wenn überhaupt nichts nennenswertes. 

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