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Spaniens Zentralbank fordert Teil-Aus für Mindestlohn


Lilac

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MADRID--Spanien kämpft mit hoher Arbeitslosigkeit. Die Zentralbank des Landes versucht nun gegenzusteuern und schlägt der Regierung die vorübergehende Aufhebung der Mindestlöhne in ausgesuchten Fällen vor. Die Wirtschaft sei zwar dank der Überarbeitung der Arbeitsgesetze inzwischen wettbewerbsfähiger, zu mehr Einstellungen habe dies die Unternehmen aber nicht ermutigt.

http://www.wallstreetjournal.de/article/SB10001424127887324412604578517313916963972.html?mod=rss_newsreel_WSJGermanyEuropa

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Jau, echt klasse.

Hab gestern Abend ein Interview im deutschen Fernsehen mit einem deutschen Politiker gesehen.

Habe leider nicht gesehen wie der heist oder von welcher Pertei der Kollege ist.

Der hat auf die Frage, was man den Südländern raten könnte um wieder etwas auf die Beine zu kommen, auch gesagt das die es sich mal überlegen sollten den Mindetslohn drastisch runter zu fahren damit man innereuropäisch wieder Konkurenzfähig wird.

Zumindest das Problem hat Deutschland ja nun nicht, da gibts ja erst keinen.

Schei.... drauf wie es den Malochern geht und wie die sich dabei fühlen oder welche Auswirkungen das alles auf die lebensqualität selbiger hat..

Hauptsache die Wirtschaft ist am brummen.

Gibt es denn da echt keinen anderen Weg ?????

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Wovon brummt denn die Wirtschaft? Im Endeffekt doch wohl davon, dass die Produkte gekauft werden.

Um jedoch etwas zu kaufen, benötigt der Endverbraucher Geld.

Fällt nun das letzte Bisschen Sicherheit (Kündigungsfrist und Ablöse sind ja bereits futsch), kann jeder Arbeitnehmer (also ich spreche von denen, die noch einen Job haben) nichts besseres tun, als seinen Lohn so gut wie möglich zu sparen für (nocht) schlechte(re) Zeiten.

Also wohin mit all den Produkten, wenn es keine Abnehmer mehr gibt...?

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Naja das mit den Mindestlöhnen ist ne zweischneidige Sache.

Auf der einen Seite finde ich es sinnvoll, wenn Arbeitnehmer nicht mit Hungerlöhnen abgespeist werden, auf der anderen Seite sollten Firmen mit ihren Produkten auch konkurrenzfähig sein, um weiter wachsen zu können. Gerade letzteres ist ein wichtiger Faktor, um überhaupt mehr Arbeitsplätze zu schaffen.

Leider wird dies aber auch gegenteilig ausgenutzt und die Menschen zu Dumpinglöhnen beschäftigt, wie es zum Beispiel auch in einigen Branchen in Deutschland der Fall ist. Im Gegensatz zu Deutschland ist es allerdings so, dass das spanische Soialsystem Menschen ohne Arbeit über einen längeren Zeitraum finanziell auffängt. Heist im Endeffekt, dass die Arbeitslosen dann mehr oder weniger um jeden Preis Arbeit brauchen.

Wenn man also Mindestlohngrenzen abschafft, dann sollten auch angemessene Richtlinien vorhanden sein, bei deren Unterschreitung die Beschäftigten auf eine staatliche Beihilfe bauen können. Grundsätzlich finde ich in einem derartigen Fall die staatliche Beihilfe nicht verkehrt, doch sollten dann diese Firmen etwas beobachtet werden, warum der Richtlohn unterschritten wird.

Das soll sich jetzt nicht nach Bevormundung von Unternehmern anhören, doch wenn staatliche Hilfen wegen Unterschreitung von Richtlöhnen gezahlt werden, dann sollte auch der Unternehmer sich dessen bewusst sein, dass ihm auf die Finger geschaut wird. Es gibt arbeitsintensive Produkte, bei welchen dies nicht anders geht, um einfach international konkurrenzfähig zu sein - da halt ich es für vollkommen ok. Es gibt allerdings auch Fälle, wo dies nur aus dem Grund geschieht, weil einer sich der Eigentümer nur die Taschen voll machen will oder eben mal einfach ausgedrückt, Gewinnmaximierung durchführt, um vor den Aktionären bzw. Börsenkurs besser dazustehen, dann finde ich es ungerechtfertigt und einem solchen Fall sollte der Staat auch eingreifen.

Auf jeden Fall halte ich dies für sinnvoller, denn es verschafft den Menschen einen Lichtblick in die Zukunft, denn immer nur Sparen, Sozialleistungen zusammenstreichen und nur um EU-Richtlinien zu erfüllen, gar noch weitere Steuererhöhungen durchzuführen, ist das Dämlichste, was man überhaupt nur machen kann. Die Abwanderung wird noch weiter angefacht (und dies nicht nur bei den Menschen, sondern ebenso bei den Firmen) und die, welche noch Geld haben, geben es nicht mehr aus.

Die Politik sollte sich mal ein wenig Geschichte auseinander setzten, denn hier gibt es genug Beispiele, welche umfassend die Ergebnisse darlegen, was bei Verunsicherung von Menschen passiert .....

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Ich wuerde gerne mal die Erklaerung der Zentralbank darueber hoeren, wie sich die "denkenen Hirne" vorstellen, mit 645 Euro netto im Monat ueber die Runden zu kommen und dies auch noch unterschreiten zu koennen ?? Das mit den ausgesuchten Faellen ist genauso schwammig wie die Ausnahmen im Hypothekengesetz.

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Ich denke das leider jede Art von Subvention, egal wie gut sie gemeint ist, nur dazu führt etwas was alleine nicht lebensfähig ist irgendwie am laufen zu halten und damit leider auch dem Missbrauch Tür und Tor aufstehen. Desweiteren führen Subventionen auch zu einer Wettbewerbsverzerrung und letzendlich dazu das Firmen die keine Subventionen erhalten und eine gleiche Leistung anbieten automatisch schlechter da stehen und evtl. sogar zu machen müssen. Da haben wir dann wieder das was man eigentlich damit verhindern wollte, Arbeitslose...

Ich war gestern bei einem Kunden und wurde dort Zeuge davon wie unterschiedlich die Meinungen zu diesem Thema sein können.

Auf der einen Seite ein hochrangiger Vertreter des Betriebsrats bei Opel und auf der anderen der westdeutsche Chef einer ostdeutschen Fabrik für die Herstellung von Photovoltaik Paneelen.

Der von Opel meinte allen Ernstes das man alle Subventionen auch grade die indirekten wie das " Aufstocken "sofort stoppen sollte. Und das man Opel z.B. , so leid es ihm auch tun würde, pleite gehen lassen sollte. Man hält den Laden nur noch künstlich aufrecht und eine Verbesserung der gesamten Situation ist nicht in Sicht. Alle Patente von Opel sind in den Händen von GM und Opel darf auch nur innerhalb der EU ihre Autos verkaufen. Also nicht wirklich Konkurenzfähig. Der einzige der davon profitiert ist GM, die freuen sich natürlich über alles was von Opel kommt, Innovationen und Neuentwicklung die indirekt von D gesponsort sind.

Der Solar Hersteller war darüber empört und meinte das man in seinem Fall ja denn den Chinesen kampflos den Platz räumen würde. Die würden zwar mittlerweile auch absolut hochwertige Module herstellen die sich vor den " Made in Germany " Modulen nicht mehr verstecken müssen aber man kann ja nicht einfach diesen gewaltigen Markt aufgeben und alle Beschäftigten dort sich selbst überlassen.

Darauf meinte der Opel Mensch das es doch wesentlich effektiver ist den Leuten die dann erstmal für einen Moment ohne Arbeit sind das was normal an Subventionen in diese Betriebe fließt direkt zu geben.

Darauf kam fast ein hysterischer Aufschrei aus dem Mund des Solar Chefs,,,, und was wird dann mit uns ?????

Dadurch das man Firmen sponsort/subventioniert, schafft man ja keinen neuen Markt sondern schaltet evtl. nur Mitbewerber aus bei denen fallen dann leider aber auch wieder Arbeitlose an.

Ich selber natürlich bin auf jeden Fall dafür den Menschen zu helfen, aber nicht auf diesem Wege.

Wenn eine Firma oder ein Produkt welches sie herstellt nur dann konkurrenzfähig ist wenn man da massiv Steuergelder reinpumt, frag ich mich was denn die anderen die nicht in diesen Genuss kommen" falsch "machen wenn sie sich trotzdem am Markt behaupten. Evtl. sind die nicht so gierig ???

Wenn man dann noch jeden einzelnen Betrieb der direkt oder indirekt subventioniert wird kontrollieren wollte weil man dem ganzen ja eh nicht so wirklich traut, bringt das zumindest wieder einem Haufen Kontrolleuren Lohn und Brot...

Natürlich ist es absoluter Schwachsinn zu versuchen über Steuererhöhungen etc. die Kassen wieder voll zu kriegen. Das vertreibt nur noch den letzten und sorgt garantiert nicht dafür das jemand in einem solchen Land investiert. Anstatt Steuern zu erhöhen könnte man ja auch mal dran gehen und schauen das grade die großen auch ihre Steuern da entrichten wo sie normel anfallen und nicht da wos für sie am günstigsten ist. Das würd garantiert auch schon helfen. Und von denen würde auch dann keiner abhauen wie immer wieder befürchtet. Wohin denn auch ?

Und was das sparen anbelangt, naja, schadet bestimmt nie wenn an der richtigen Stelle gespart wird. Aber damit tut man sich ja wohl überall sehr schwer.

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Gast Gast1681

Hallo jmpainter, Du hast mir aus vollem Herzen gesprochen und ich finde Deinen Beitrag wunderbar auf den Punkt gebracht. Der erste der im Fall Opel von "geordneter Insolvenz" gesprochen hat, wurde niedergeknüppelt - auch oder vor allem von der Opposition. Der zweite der das Wort Subvention Abbau in den Mund genommen hat war Westerwelle, und ich brauche hier nicht gesondert dazu eingehen, wie auch er fürmlich in der Luft zerrissen wurde. Beide Politiker haben hier die nötige Weitsicht und was noch wichtiger ist, den nötigen Mut gehabt - aber gegen die Lobbyisten ist offensichtlich kein Kraut gewachsen - leider!

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