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Von Deutschland/Spanien nach Spanien/Deutschland - Wie kommt Ihr klar?


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Ganz so einfach ist es nicht, z.B. aus seinem Kulturkreis oder (ganz banal) von seinen Essenszeiten in die eines anderes Landes zu wechseln.

Damit meine ich jetzt nicht die wunderschönen Bauwerke in Granada oder die fremde Vegetation mit Palmen, Avocado, Johannisbrotbäumen etc..

Ich meine diese Kleinigkeiten.

Ein Beispiel:

Als ich noch in Spanien lebte, gab es bei uns zu Hause das Mittagessen gegen 14.30/15.oo h, da ich erst um 14 h Arbeitsschluss hatte. Frühstück musste es aber früh geben, da ich mein Büro immer schon um 8 h öffnete.

Dann zog ich nach Austria und plötzlich wurden wir uns 11.30 h von unseren Vermietern zum Mittagessen eingeladen post-607-1385423973,8885_thumb.gif. Da war mir eher noch nach einem zweiten Frühstück, aber ganz sicher nicht nach "Schweinsbraten mit Saft und Knödl". Doch wir mussten gute Mine zum vorzeitigen Spiel machen.

Als ich länger in der Steiermark lebte, wurde mir klar, warum die Essenszeiten dort so nach vorn verlagert waren:

Die Bauern müssen um 5 h spätestens raus. Dann wird gefrühstückt und danach geht es in die Ställe. Die Kühe müssen gemolken werden, die Tiere brauchen Futter, die Ställe warten auf die Reinigung.

Inzwischen sind wir zwar umgezogen, doch die Essenszeiten sind immer noch um 12 h angesetzt. Dann läuten sogar im Radio die Glocken. Auch hier wird früh aufgestanden und gefrühstückt, da die Geschäfte zwischen 7-8 h öffnen und nicht wie in Spanien zwischen 9 und 10 h.

Mein Magen hat sich inzwischen daran gewöhnt, denn es sind im Grunde die Zeiten, die ich seit meiner Kindheit kenne:

Frühstück um 7 h, Mittag zwischen 12 und 13 h, Abendessen um 18 h. So kenne ich es aus dem Elternhaus, vom Job und das war für mich normal bis ich nach Spanien ging.

Wie sehen Eure Erfahrungen aus mit den Umstellungen in Spanien aus bzw. wenn Ihr nach vielen Jahren zurück in die Heimat geht?

Der Mensch gewöhnt sich an viele Dinge, doch es dauert. Und man vermisst das eine oder andere, wenn man umzieht.

Ich würde mich über Eure Erfahrungen freuen - und zwar, nicht nur was Essen und Trinken betrifft.

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Ein schönes Thema! Bei den Uhrzeiten muss man ja noch bedenken, dass Spanien weiter im Westen liegt als Deutschland/Österreich; d.h. es gibt eine erhebliche Zeitverschiebung (bis zu zwei Stunden, meine ich), die sich aber auf dem Zifferblatt der Uhr nicht bemerkbar macht. Ein Freund hat mir neulich mal erzählt, dass Franco in seiner Begeisterung für alles Deutsche auch die deutsche Uhrzeit übernommen hätte. Ich weiß aber nicht, ob das stimmt.

Ansonsten, was mir in Spanien immer wieder auffällt: Es wird weniger polarisiert, weniger in schwarz/weiß-Kategorien gedacht. Ich selbst finde das unglaublich entlastend, weil man sich Fehler erlauben kann, ohne dass gleich ein Drama darum gemacht wird. Während der Hitzewelle waren zum Beispiel alle voller Verständnis für mein Leiden und meine Dusseligkeit :o Andererseits habe ich den Verdacht, dass genau aus diesem Grund auch Politiker sich so viel mehr leisten können als in Deutschland. Der sehr exzellente Herr Rajoy zum Beispiel (wird Frau Merkel eigentlich auch als Excellentissima angesprochen? Na ja, egal...), also der sehr exzellente Herr Rajoy kann es sich ohne Weiteres erst mal überlegen, ob er zum caso Bárcenas, in den er ja offenbar auch verwickelt ist, überhaupt etwas sagen will oder vielleicht doch lieber nicht.

Tja, alles hat Vor- und Nachteile. Aber jedenfalls finde ich es bereichernd, andere Sichtweisen kennenzulernen. Dann kann man ja immer noch überlegen, wann sie angebracht sind.

Bearbeitet von Joaninha
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Na, ob Rajoy das so gut finden wuerde, wenn man ihn als Excelentísimo ansprechen wuerde, weiss ich nicht, Franco ist tot und schon lange - die Zeitverschiebung gibt es auch nur mit den Kanarischen Inseln, die haben eine Stunde weniger als das Festland.

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Dochdoch, das mit dem Excmo stimmt schon.. unsicher bin ich nur, was den Beitrag des Generalísimo zum horario betrifft. Jedenfalls ist es so, dass Spanien, da es westlich von Deutschland liegt, sozusagen automatisch mit den natürlichen Zeiten (Sonnenaufgang, - höchststand, -untergang) später dran ist; das macht sich nur nicht in der Uhrzeit bemerkbar. Wenn man also z.B. bei Sonnenhöchststand Mittagessen würde, wäre das in Spanien um 15 Uhr und in Deutschland um 13 Uhr (falls ich jetzt nicht diese leidige Sache mit Sommer- und Winterzeit durcheinanderbringe). Deshalb ist auch die Behauptung, die man manchmal hört - die Spanier würden ja sooo viel später mit allem anfangen als die Deutschen - einfach falsch. Wenn ich in Spanien z.B. um 8 Uhr aufstehe, ist das so, wie wenn ich in Deutschland um 6 - 6.30 Uhr austehen würde.

Der einzige große Unterschied im horario ist tatsächlich das Abendessen, das in Spanien unschlagbar spät stattfindet.

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Mit diesem Thema meine ich nicht nur so anspruchsvolle Dinge wie die Politik. Die gehört aber natürlich auch dazu.

Mein erstes Aha-Erlebnis hatte ich, nachdem wir von Spanien nach Austria umgezogen waren. Wir gingen nach unserem Einzug in ein bezauberndes Haus in der Steiermark das erste Mal zum Einkaufen in einen Supermarkt. Kein Riesending, eben passend für ein niedliches Städtchen. Als ich mit Bezahlen dran war, legte ich wie selbstverständlich meine Visa-Card hin. Die Verkäuferin schaute sie sich genau an und schüttelte dann den Kopf.

"Bargeld!", hörte ich sie sagen.

Zum Glück hatten mein Mann und ich gerade genug Bargeld bei uns, um nicht schon beim ersten Einkauf in unserem neuen Domizil unangenehm aufzufallen.

Ich glaubte in dem Moment noch an einen Zufall, wurde jedoch sehr schnell eines Besseren belehrt. Die Zeiten des Zückens der Visa oder Master, wie wir es aus Spanien gewohnt waren, waren erst einmal vorüber.

Ein Jahr später zogen wir dann in ein etwas erschlosseneres Gebiet und seit dem klappt es auch mit den (meisten) Kreditkarten.

Wir haben dadurch gelernt, dass Spanien in vielerlei Hinsicht sehr fortschrittlich ist.

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Nicht sehr ergiebig bisher, dieses Thema.

Manno, Leute! Wie viele von Euch sind nach Spanien umgezogen?

Wie viele sind wieder zurück in die Heimat?

Und wenn keines von beiden zutrifft, so haben zumindest alle Spanien als Ihr Urlaubsland auserkoren.

Also noch einmal meine Frage: Wie kommt Ihr damit klar, von dem einen in das andere Land zu wechseln?

Angefangen damit, was Euch fehlt in E oder D, bis hin zum Way of Life.

Gibt es da wirklich überhaupt nicht er erzählen? Seid Ihr alle Jet-Setter, denen ein Wechsel überhaupt nichts ausmacht?:eek:

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Nun, liebe Lilac, du scheinst ja deine Ruhe bei Wechsel von ES nach A verloren zu haben ;-)

Im Ernst, es ist doch Urlaubs- und Reisezeit. Und einige arbeiten auch. Also lass uns doch Zeit zum Antworten.

Nun, was mir immer beim Urlaub auffällt ist, dass eben nicht alles sofort, gleich und endgülötig sein muss. Man hat Zeit für das, was man für wichtig erachtet und kann das Andere ein wenig "schleifen" lassen.

Beim Essen gefallen mir die späteren Zeiten sehr gut, kommt meiner biologischen Uhr entgegen

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Guten Morgen

Ich kann nur für mich sprechen zum Thema Wechsel von D nach ES

Mir hat es überhaupt keinerlei Probleme verursacht. Langsame Gewöhnung an die Temperaturen war perfekt

Kochen tu ich selber und essen dann wann wir Hunger haben, so gesehen sind mir Essenszeiten schon immer egal gewesen, da ich mich ausser in meiner Kindheit nie an diese Regeln gehalten habe

Sprache, damit komme ich verhältnismäßig gut zurecht obwohl mein spanisch noch sehr fragmentarisch ist und ich bin immer wieder erstaunt dass einige Spanier deutsch können

Alles andere kann ich nicht beurteilen denn dafür bin ich noch nicht lange genug hier

schamanin

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Ach, roham, die innere Ruhe hatte ich auch in Spanien nie gefunden. Der Job war stressig, trotzdem liebte ich ihn sehr.

Doch natürlich hast Du Recht, es ist Urlaubszeit. Die Erfahrung zeigt nur leider, wenn ein Thema erst einmal "unten durch" ist, fischt es selten jemand wieder an die Oberfläche.

Was die Essenszeiten anbelangt, hängt es wohl tatsächlich von der biologischen (oder inneren) Uhr ab, wie man damit klar kommt. In Spanien mussten wir ja durch meine Arbeitszeiten sehr spät zu Mittag essen. Dass wir uns nun so schnell an den Rhythmus des "Bergvolkes" angepasst haben, zeigt, dass unsere biologischen Uhren in Spanien geradezu "vergewaltigt" wurden. Besonders schlimm fand ich die Weihnachtsfeiern. Die Belegschaft traf sich um 23 h in einem nur mit dem Auto zu erreichenden Luxus-Lokal. Bis alle da waren und die ersten Tappas serviert werden konnten, war es Mitternacht. Das Essen selbst zog sich hin bis 3/4 Uhr. Danach ging es dann in die Disco. Also das ging für mich gar nicht.

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Moin Moin,

Ja, Essenszeiten sind schwierig fuer mich - wenn ich in Deutschland bin. Im Hotel kann ich es mir ja noch selbst einrichten, es sei denn, es geht um eine Berufsreise und man muss um 12.00h oder um 18.30h im Restaurant antanzen, da ist mein Magen nach 25 Jahren hier in Spanien noch nicht auf Hunger programmiert, aber mit sowas kann ich leben fuer ein paar Tage.

Hier fruehstuecke ich normalerweise nie, ausser an den Wochenenden und dann ausser Haus - wenn ich in DE bin, nehme ich mir mindestens 30 Minuten Zeit fuer ein gutes Fruehstueck im Hotel oder bei meinen Eltern, mit frischen Broetchen, Aufschnitt, Kaese - da protestiert mein Magen dann komischerweise nicht - dieselbe Theorie wie die, sich im Flieger einen Tomatensaft zu bestellen, wenn man den normalerweise nie kaufen wuerde...kann auch keiner erklaeren.

Alles andere sind eigentlich Kleinigkeiten:

Mit dem fuer deutsche Geschmacksnerven gebrannten Kaffee kann ich nicht mehr, der produziert mir Saeure im Magen und Schmerzen, schmeckt mir nicht mehr, dabei hab ich den frueher getrunken wie Wasser.

Mir zieht es jetzt die Augenbrauen hoch, wenn ich an einem Nachmittag beruflich irgendwas von jemandem aus Deutschland brauche (ich arbeite in einer deutschen Multinationalen), es ist 14h irgendwas und keiner ist mehr da - vor 25 Jahren war ich um 14.00h auch nicht mehr im Buero, da hatte ich noch Gleitzeit und fing morgens um 06.00h am Hamburger Flughafen an.

Wenn ich hier in Spanien das Wort "puenktlich" hoere, kriege ich Ausschlag, das gibt es noch nicht mal im TV, irgendwelche Sendungen oder Filme aufnehmen wollen ist verlorene Liebesmueh, dat gif dat nich', wie wir vom platten Land sagen wuerden und sich mit jemandem fuer eine bestimmte Uhrzeit verabreden ist wie Lotto spielen, kann funktionieren, muss aber nicht - das einzig puenktliche in Spanien ist der AVE von Barcelona nach Madrid (warscheinlich auch nur, weil man ansonsten das Geld zurueckfordern kann von der Renfe) - die fehlende Puenktlichkeit macht mir schon sehr zu schaffen, ausserdem empfinde ich selbige als ein absoluten Fehlen von Respekt hinsichtlich meiner Zeit - was zur Folge hat, dass ich grundsaetzlich nach 15 Minuten Warten verschwinde, egal auf wen ich da grade warte.

Ich hab schon vor Jahren aufgegeben, bei spanischen Schlachtern nach einem ordentlichen Steak zu suchen was nicht in der Pfanne auf 50% seiner Originalgroesse schrumpft - an die nicht vorhandene Qualitaet des Rindfleisches werde ich mich nie gewoehnen und freue mich jedesmal in DE auf einen Besuch in einem argentinischen Steakhouse, wo keine gebratenen Schuhsohlen verkauft werden.

Ich freue mich hier ueber das ueberall vorhandene Online Banking in Spanien und auch die Geldautomaten, die an jeder Ecke stehen und in denen man jede Menge Dinge regeln kann, egal ob eine Rechnung bezahlen, das Handy aufladen, eine Ueberweisung taetigen, Geld abheben und einzahlen, etc. - all das weit verbreitet und aber wohl auch nur, weil hier die Banken halt um spaetestens 14.15h dichtmachen, gezwungene Flexibilitaet, die den Nutzern sehr zugute kommt - als ich hier noch Urlaub machte, hab ich ueber Oeffnungszeiten den Kopf geschuettelt.

Ich hab mich an quer ueber die Brust zu tragende Handtaschen und Kartoffelporsche gewoehnt - lt. meiner Mutter ist beides was fuer alte Frauen - wenn ich bei meinen Eltern zuhause bin und ihr beim Einkaufen helfe, muss ich zusehen, wie ich den ganzen Kram in ein Koerbchen vorne und eins hinten auf dem Fahrrad quetsche und dann auch noch zuhause ankommen ohne dabei das Gleichgewicht verloren zu haben - dabei ist der Supermarkt 1km entfernt - aber sie hat halt keinen Einkaufstrolly, denn das ist was fuer "Alte" (meine Mutter wird naechstes Jahr 73).

Wie man sieht, alles eine Sache der Gewoehnung :)

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Ich bin in Sachen Umgewöhnung ziemlich unkompliziert. Ich habe keine festen Essenszeiten, denn ich esse immer nur wenn ich Hunger habe. Es kann aber bei mir durchaus vorkommen, dass ich nachmittags um 16:00 Uhr ein "typisches" Frühstück zu mir nehme. Wenn ich müde bin dann schlafe ich, obwohl das in Spanien durchaus schwierig sein kann, wenn man z.B. so laute Nachbarn hat wie wir. Ohne Ohropax geht da gar nichts. Für mich ist das alles eher eine Einstellungssache, ich muss machen was ich machen muss um mich einer neuen Umgebung bestmöglich anzupassen.

Heute konnte ich z.B. tagsüber nicht online sein, weil Bauarbeiter die Telefonleitung gekappt haben, so lege ich jetzt Nachtschicht ein ;).

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Der Umzug von Deutschland nach Spanien hat mir persönlich nicht viel ausgemacht und vieles, was Mica schilderte kann ich nur bestätigen.

Essen war bei uns schon früher in Deutschland anders als beispielsweise bei unseren Eltern, bei welchen zu den üblichen Tageszeiten gegessen wurde. Mein Schatz hatte und hat morgen keinen Hunger und da ich extreme Frühaufsteherin bin, esse ich meist ein Müsli und das reicht gut über den Tag. Da sich unser Job oft bis in die Abendstunden zieht, gönne ich mir öfters dann tagsüber ne kleine Auszeit, um entweder ne Runde zu schlafen, in den Pool zu gehen oder um halt so den ein oder anderen Weg zu erledigen.

Das Thema Gelassenheit der Spanier ist zwar an sich ne entspannte und angenehme Einstellung, doch wenn diese die Pünktlichkeit negativ beeinflusst, dann sind bei mir die Grenzen meiner Entspannung durchaus schnell erreicht. Ich hasse es, wenn Menschen unpünktlich sind und lasse dann durchaus dem Verspäteten abblitzen.

Die Kommunikation mit Ämtern ist zumindest hier in der Gegend ähnlich wie in Deutschland, wenngleich ich den Umgang irgendwie freundlicher empfinde - dies kann allerdings auch eine positive Ausnahme sein, wenn ich dies mit den Erfahrungen der anderen vergleiche.

Steuerberater und Anwälte sind in Spanien die gleichen Schlumper wie in Deutschland. Sie reagieren meist nur zuverlässig und pünktlich, wenn es um ihre Bezahlung geht.

Besonders auffällig ist das Verhalten der Spanier, wenn man gerne in der Nacht auf der ein oder anderen Party unterwegs ist. Die meisten beginnen eher in den Morgenstunden als nachts (3 Uhr ist zumindest für mich morgens ;) ) und die meisten Spanier saufen, als ob es kein nächstes Mal gibt. Wir waren kürzlich auf dem Matinee-Summerfestival in der Nähe von Barcelona. Die Party begann so gegen Mittag und ging bis Mitternacht. Was hier so alles bereits am späten Nachmittag orientierungslos und abgefüllt umher torkelte, war wirklich beeindruckend! Und gerade betrunkene Frauen können mal richtig peinlich sein!

Im Strassenverkehr empfinde ich die Spanier zwar mit einer gewissen Neigung zur sportlichen Fahrweise, jedoch allgemein auch als sehr disziplinierte und höfliche "Gegner". Ich hatte zumindest den Eindruck, dass man schneller in ne Schlange reingelassen wird als in Deutschland - hier kämpften die Autofahrer besonders in den Berufsverkehrszeiten um jeden Zentimeter.

Das Flirtneigung der spanischen Männer im Strassenverkehr ist zwar an sich recht süß, doch kann ab und an auch mal etwas nervig sein. Mit nem Coupe mit abgedunkelten Scheiben ist zwar nicht so schlimm wie in nem Jeep ohne Seitentüren - doch wer fährt schon gerne bei dem Wetter in nem geschlossenen klimatisiertem Auto ;).

Kaffee - mein Hauptnahrungsmittel!!!! Mir ist schon früher aufgefallen, dass der Kaffee in Spanien anders, meiner Ansicht nach wesentlich besser schmeckt als Deutschland. Insofern ist mir diese "Umgewöhnung" sehr willkommen.

Einkaufen in Supermärkten erinnert mich sehr an amerikanische Verhältnisse. Alles sehr groß mit einer riesen Auswahl, so das man gar nicht weiß, was man nun eigentlich nehmen soll. Allerdings fahre ich allein schon aus Bequemlichkeit lieber nur in den kleinen Ort unterhalb des Berges in die kleinen Geschäfte.

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  • 1 Monat später...

Gerade eben ist mir bewusst geworden, dass es für mich morgen in einer Woche wieder zurück nach DE geht. Ist ein komisches Gefühl für mich, denn zu Hause bin ich in Spanien nicht, aber ich habe auch nicht das Gefühl dass ich nach Hause fahre. Bedingt durch meinen Beruf habe ich jahrelang aus dem Koffer gelebt, aber trotzdem nie das Gefühl gehabt dass ich kein zu Hause habe. Das bedeutet dass sich jetzt irgendwas verändert hat, wahrscheinlich spielt das Alter eine zunehmende Rolle, oder ist es gar fehlende Flexibilität? Ich vermag es nicht zu sagen, aber ein angenehmes Gefühl ist es nicht :(. Hat jemand die gleiche Erfahrung gemacht und das Gefühl der nicht Zugehörigkeit überwunden? Heimatlos wollte ich nicht sagen, denn eine Heimat hab ich ja.

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Das Gefühl der nicht Zugehörigkeit überwinden?

Das ist wohl bei jedem anders, Bruny.

Ich habe mich in den über 20 Jahren in Spanien nie zugehörig gefühlt.

Doch meine Heimat Deutschland ist auch nicht mehr das Land, dem ich mich zugehörig fühle.

Österreich? Vielleicht kann es dazu kommen, das wird die Zeit entscheiden.

Ich habe schon einmal vor längerer Zeit in einem Thread geschrieben, dass ich vollkommen entwurzelt bin.

Das stimmt auch heute noch.

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Ich weiß nicht, woran es liegt, dreamsailor. Ich war wohl zu lange aus meiner Heimat weg. Habe den Anschluss verpasst.

Immerhin kann ich sagen, dass ich jetzt im schönsten der drei Länder lebe (persönliche Meinung natürlich) und mich die Natur und die Freundlichkeit der Menschen täglich neu begeistern.

Aber fühle ich mich deshalb zugehörig? Selbst wenn ich die Frage für mich nach einiger Zeit vielleicht mit "ja" beantworten kann, so bleibt mein klares Hochdeutsch. Also hängt es doch eher an den Austriacos, ob sie mich als zugehörig betrachten.

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@dreamsailor - manches mal ist halt das eigene Leben fremd bestimmt. Wenn mein Vorgesetzter entscheidet dass ich mal 4 Wochen hier, 6 Wochen dort usw. mich aufzuhalten habe, dann bestimmt er in diesen Zeiten mein Leben, aber ich kehre anschließend nach Hause zurück, lebe also in der Zwischenzeit aus dem Koffer.

Nur in diesem Fall kehre ich nach DE zurück, aber eben nicht nach Hause, denn das gibt es nicht mehr. Ist also schon ein riesiger Unterschied.

@ Lilac, ich weiß nicht ob ich eine Zugehörigkeit von der Sprache abhängig machen würde, oder vielleicht doch eher an der Mentalität aufhängen würde. Es gibt bestimmt viele Deutsche die sich in Spanien pudelwohl fühlen, ob sie sich auch zugehörig fühlen weiß ich nicht. Ich für meinen Teil kann nicht sagen, dass ich mich in Spanien pudelwohl fühle und zugehörig ganz bestimmt nicht. Meines Erachtens gibt es in Spanien so viele Dinge die ich nicht verstehe und da spreche ich nicht von der Sprache. Na, wir werden es schon packen, davon gehe ich aus - Du in Österreich und ich in ??? :nerven:

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Ich glaube, wir reden ein wenig aneinander vorbei.

Zugehörigkeit zu einem Land bestimme ja nicht nur ich allein. Es gehört auch die andere Seite dazu.

Oder würdest Du einfach in eine Fußballmannschaft rein platzen und sagen: "Hey, Leute! Ich gehöre jetzt dazu!"?

Nee, dazu gehört auch die Akzeptanz der anderen Seite.

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