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Spanische Erstliga-Fußballvereine im Visier der EU-Kommission - Verdacht auf Wettbewerbsverzerrung


Joaquin

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Was haben der Real Madrid, FC Barcelona, Athletic de Bilbao, Osasuna, FC Valencia, FC Elche und FC Hércules gemeinsam? Es sind alles Erstligavereine der Primera División, gegen welche die EU-Kommission nun rechtliche Schritte wegen des Verdachtes auf versteckte Staatshilfe ermittelt.

Man will nun klären ob sich diese Vereine einen Wettbewerbsvorteil verschafft haben, indem sie sich durch guter Beziehungen zu Regierung und Verwaltung Vorteile gegenüber der Konkurrenz verschafft und somit den Wettbewerb verzerrt haben.

So will man unter anderem auch die Frage klären, warum der FC Barcelona, Real Madrid, Osasuna und Athletic de Bilbao noch als Vereine behandelt werden, obwohl ein Gesetz aus dem Jahr 1990 doch alle Fußballclubs dazu verpflichtet, sich in Aktiengesellschaften umzuwandeln? Diese Vereinsgeschichte, verschafft diesen vier Clubs, steuerliche Vorteile, da Vereine nur 25 Prozent Körperschaftssteuer zahlen, wogegen die Aktiengesellschaften 30 Prozent zahlen müssen. Eine entsprechende Anfrage der EU aus dem Jahre 2009, blieb bisher unbeantwortet.

Es geht um merkwürdige Immobiliengeschäfte, bei denen plötzliche Schulden eines Vereines Verschwinden, Bürgschaften und Kredite vom Staat, welche nie zurück bezahlt werden mussten und die am Ende nur einer zu tragen hat, nämlich der Bürger selbst.

Die Spanischen Clubs und deren Vertreter wehren sich vehement und erklären, hier sei alles mit rechten Dingen zugegangen. Nun dies werden am Ende dann die Ermittlungen zeigen.

Bevor man hier wieder einen Rundumschlag gegen Spanien und die Spanier ausführt, sollte man zum einen nicht vergessen, dass es sich hier um Organisationen handelt, die wie in jedem Land weniger aus patroitismus handeln, sondern wo es in der Tat nur ums Geschäft geht und so etwas ist in der Regel, wenig national gebunden. Zum anderen sollte man auf Joaquín Almunia achten. Er ist Spanier, ein Fan des des Athletic de Bilbao und er ist der Wettbewerbskommissar, welcher in diesem Fall gegen die spanischen Fußballclubs vorgeht.

Indes interessiert mich hier aber auch eine andere Frage. Der Chef der obersten spanischen Sportbehörde CSD, Miguel Cardenal sagte, dass die Steuerlast der spanischen Fußballclubs viel höher sei, als die der Clubs in Deutschland, England oder Frankreich. Inwiefern trifft diese Aussage zu? Wer weiß dazu genaueres?

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Also wenn man mal ganz neutral betrachtet was in diesem Land alles passiert, Lug, Betrug, Korruption, Vetternwirtschaft, usw. dann braucht eigentlich kein Außenstehender einen "Rundumschlag" machen, dann sollte auch der naivste Bürger begriffen haben, das was faul ist im Staate Spanien.

Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, warum man sich schon wieder benachteiligt fühlt, versucht den Schwarzen Peter anderswo hinzuschieben und auf niedrigere Steuern in anderen Ländern rum reitet. Das tut hier überhaupt nichts zur Sache und ist ein weiteres Ablenkungsmanöver. Jeder muß die Steuern zahlen die für ihn maßgeblich sind.

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Naja, wenn sich die EU in Sachen Wettbewerbsrecht einschaltet, ist es durchaus auch legitim nachzufragen, wie denn die Situation und Ausgangslage der Vereine in den anderen EU-Ländern ausschaut. Daher würde mich auch mal interessieren, wie so die Abgaben insgesamt bei den europäischen Vereinen ausschaut.

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Nun, eben mal so gegoogelt:

Bayern  meldete 2012 330.000.000€ Umsatz bei 110.000.000€ Steuern. (beide Zahlen gerundet)

Gleiches Verhältnis in 2013. Daher wird die Steuerlast bei ca. 30% liegen.

http://www.focus.de/sport/fussball/bundesliga1/bundesliga-fc-bayern-mit-neuem-rekordumsatz_aid_861840.html

Aber, wenn man schon hinterfragt, wer wieviel Schulden hat. Denn, hier geht die Wettbewerbsverzerrung doch weiter. Wenn in einem Land die Fußballaufsicht sagt, du hast nicht genug Geld, spart der Verein oder er wird zu den Amateuren gesetzt. In einem anderen Land hat der Verein hunterte Millionen Schulden und, bekommt die Lizens und kann fröhlich einkaufen und Schulden machen....

Ich glaube, auch wenn ich nix von Fußball halte, hier würde nur EIN Dachverband mit gleichen Regeln für alle helfen und entzerren.

Nun, das hat schon was wie "Brot und Spiele". Auch das sollte das hungernde Volk von seiner Not ablenken.

Bearbeitet von roham
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Ähm, was bitte??

Wenn ich also überschuldet bin, weil ich Geld verschwende, brauch ich keine Steuern mehr zahlen?

Na, du bist ja lustig. Wenn die Vereine Schulden reduzieren können, haben sie vorher gefälligst ihre Pflichten zu regeln.

Oder ohne Ironie:

Ich zahle die Schulden für mein Haus - mein Einkommen wird VORHER versteuert

Barca, Real & Co. zahlen ihre Schulden für irrsinnige Transfersummen nebst entsprechenden Spielergehältern und natürlich auch Bestechungen etc - ihre Einnahmen aus Eintrittsgeldern, Spielerverkäfen etc sind VORHER zu versteuern.

Mit der von dir genannten Einstellung kann und wird Spanien niemals aus den Schulden kommen. Denn, wenn Fußballvereine ihre Einnahmen nicht mehr versteuern müssen, rechnet sich doch wohl auch jede andere Firma arm.

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Der Trick mit den Schulden machen um am Ende so wenig Steuern wie möglich zu zahlen, ist doch bei Firmen und wohlhabenderen Menschen gängige Praxis. Ich denke es geht hier um das was am Ende, nach dem Steuerberatern und Finanzamt, unterm Strich übrig bleibt. Und da rät der Steuerberater einem gut verdienendem Arzt auch gerne mal, sich hier und da mal eine teure Jacht usw. als Abschreibungsobjekt zuzulegen und so etwas klappt dann auch.

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Genau und weil das alles nach wie vor als Kavaliersdelikt betrachtet wird, kann weiter gemacht werden wie bisher. Irgendjemand wird schon für die Misere bezahlen, nur der spanische Staat nicht denn es wird ja alles runtergerechnet. Ich hoffe, dass die EU Kommission da ganz genau hinschaut und bei Bestätigung des Verdachtes auch hart bestraft.

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Leider kein Kavaliersdelikt, sondern von der Politik geschaffte Steuerrealität. Und eines darf man bei all dem nicht vergessen. Diese Optionen dienen nur jenen, die Geld haben. Denn wer kein Geld hat, kann davon in der Regel überhaupt kein Gebrauch machen.

Aber es geht ja hier vielmehr, wo kann ich damit Wirtschaft stärken und Arbeitsplätze sichern oder wo öffne ich Missbrauch Tür und Tor? Auch nicht zu vergessen, wo schafft Politik bewusst solche Schlupflöcher?

Wie du schon richtig dargelegt hast, sind Fußballvereine in dieser Dimension richtige Firmen und die nehmen jede sich darbietende Möglichkeit wahr, ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern.

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Hallo Bruny,

die Manager der BL haben sich schon öfters zu anderen Ligen geäußert, allen voran die aus Bayern und Dortmund, aber auch andere.

Es wurde bemängelt das im Ausland Wettbewerbsvorteile dadurch entstehen das sehr reiche Investoren Fussballclubs komplett übernehmen. z.B Chelsea. 

In D darf nur bis zu 49 Prozent übernommen werden. So war jedenfalls die Situation vor einigen Jahren( ich meine so 2 bis 3 Jahre ist das her).

Nun aber jetzt: kein Wort zu den spanischen Clubs und ihren Wettbewerbsvorteilen hinsichtlich Steuern.

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Hi Kurtchen, ja natürlich haben sie sich geäußert, wenn sie darauf angesprochen wurden. Ich bin mir sicher dass sie sich auch jetzt äußern würden, wenn sie gefragt werden würden. Aber jemand müßte ja darüber berichten, evtl. In einer Sporttalkshow. Das kommt ja vielleicht noch. Aber wenn ich zwischen Deinen Zeilen lese dann geht Deine Andeutung ja in eine andere Richtung.

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Ja und? Was willst Du jetzt damit zum Ausdruck bringen? Wenn Aktien verkauft werden ist man von Steuern befreit? Oder wenn Aktien verkauft werden, handelt es sich um einen gemeinnützigen Verein? Ich verstehe Deinen Beitrag nicht.

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