Chicharrero Geschrieben 6. Februar 2014 Teilen Geschrieben 6. Februar 2014 Hallo, ich komme aus Braunschweig und lebe seit letztem Oktober in Teneriffa. Seit ich im Alter von 23 Jahren mit Israel erstmals in einem warmen Land war, weiß ich, dass ich auf dem falschen Breitengrad geboren bin. Mein Geburtsort Dortmund lieg 51° Nord, da muss dem lieben Gott ein Zahlendreher passiert sein, denn 15° Nord, das ist z. B. Guatemala, Dakar oder Rangoon, würden mir mehr zusagen. Beruflich kam ich aber nicht aus D weg. Ich kenne Amerika von den USA bis Chile und weite Teile Asiens, mein Lieblingsland ist Mexiko. Dort wollte ich jetzt, wo ich nicht mehr arbeiten muss, hin. Aber meine Frau, eine Japanerin, die ich in Afghanistan kennen gelernt habe, wollte nicht noch einmal die Situation erleben, wie damals, als sie zu mir nach D kam: Kein Fernsehen gucken können, kein Radio hören, keine Illustrierte oder Zeitung lesen, nicht ins Kino gehen. Und bei Arztbesuchen musste ich als Übersetzer mit, weil kein Arzt bereit war, eine Englisch sprechende Patientin anzunehmen. So fiel unsere Wahl auf Teneriffa. Hier ist es nicht so warm wie in dem Teil Mexikos, wo ich gern leben würde, es gibt deutsches Satellitenfernsehen, und auch im Alltag kommt man mit Englisch und sogar mit Deutsch ganz gut durch. Unsere Reise dahin entlang der spanischen Mittelmeerküste haben wir in unserem Privat-PKW gemacht und uns fünf Wochen Zeit dafür gelassen. Alle paar Tage habe ich Freunden einen Bericht zukommen lassen, die könnte ich, mit kleinen Änderungen, auch hier einstellen, es fängt an mit Figueres. Wenn es trotz der Verzögerung noch interessant ist ist ja schon ein halbes Jahr her, hier kann ich auch Barcelona, Tarragona, Cartagena, Valencia, Granada, Gibraltar und Huelva nach und nach einstellen. Grüße Chicharrero Kurtchen und roham reagierten darauf 2 Link zu diesem Kommentar
Kurtchen Geschrieben 6. Februar 2014 Teilen Geschrieben 6. Februar 2014 Hallo, das ist ja eine spannende Geschichte. Herzlich willkommen hier. Link zu diesem Kommentar
Tiza Geschrieben 6. Februar 2014 Teilen Geschrieben 6. Februar 2014 Stimmt Kurtchen Link zu diesem Kommentar
Joaquin Geschrieben 9. Februar 2014 Teilen Geschrieben 9. Februar 2014 Deiner Beschreibung nach, warst du aber ein richtiger Globetrotter, bzw. bist es wohl immer noch? Auch nicht gerade alltäglich, eine Japanerin, als Frau fürs Leben, als Deutscher, in Afghanistan zu finden. Gut, ich habe als Spanier, in Deutschland, auch so manche Dame mit anderer Nationalität kennen gelernt, aber du bist da ein Stück weit, internationaler bzw. weltumspannender Link zu diesem Kommentar
Chicharrero Geschrieben 10. Februar 2014 Autor Teilen Geschrieben 10. Februar 2014 Danke, für das Kompliment. :-) Die Idee, eine Weltreise zu machen, hat wohl jeder mal gehabt, aber den meisten kommt dann doch aber was dazwischen. Ich habe es im Alter von 29 bis 32 Jahren gemacht. Vier Jahre eisern gespart und dann drei im Wohnmobil, damals sagte man noch Campingbus, gereist, das ist sehr preisgünstig. Das erste halbe Jahr bereiste ich die USA, mein Hauptinteresse aber galt Lateinamerika, das seit Kindesbeinen mein Lieblingsgebiet ist. Deshalb habe ich vorher Spanisch gelernt und die Hälfte der Zeit, also 1 ½ Jahre dort verbracht, dabei Deutschen aus dem Weg gegangen, um voll in Kultur und Sprache einzutauchen. Eigentlich wollte ich von Chile aus nach Asien übersetzen, aber das war mit dem Auto zu teuer, so fuhr ich von Rio nach Genua und von dort, Deutschland links liegend lassen, gen Osten. Und so traf ich in Afghanistan zwei Japanerinnen, die nach ebenfalls drei Jahren Weltreise auf dem Heimweg waren. Wenn Moslems allein reisenden Frauen gegenüber nicht so aggressiv wären, wäre das wohl nichts mit uns geworden. Aber die beiden waren es leid, im Iran angefangen ständig begrabscht zu werden. Wenn ich bei ihnen war, passierte das nicht. In Delhi lernten wir einen Holländer keinen, reisten zu viert weiter, haben uns dann aber in Nepal zu zwei Paaren getrennt, weil das Auto für vier doch recht eng war. Eigentlich hatte ich nie vor, eine Frau aus einem ganz anderen Kulturkreis zu heiraten, man liest immer wieder, dass das oft schief geht. Aber nachdem wir acht Monate lang auf 5 m² Wohnfläche durch Indien gereist waren, 24 Stunden am Tag zusammen, ohne uns ein einziges Mal ernsthaft zu streiten, dachte ich, das könnte auch länger gut gehen. Und das tut es nun schon mehr als 30 Jahre lang. Seitdem war ich zwar vielmals im Ausland, am meisten wieder in Lateinamerika, aber immer nur im Rahmen normaler Urlaubsreisen, also maximal sechs Wochen. Immer noch Globetrotter? Ja, als ich pensioniert wurde, wollte ich eigentlich meine damals “unterbrochene“ Weltreise fortsetzen. Aber, bitter, meine Frau wollte nicht mit, obwohl wir uns auf diese Weise kennen gelernt haben. So bin ich nun in Teneriffa, vier Monate nach unserer Ankunft sind wir immer noch am Einrichten. Aber wenn wir damit fertig sind, geht das Reisen wieder los, aber wieder immer nur für kurze Zeit. Sollte meine Frau eines Tages vor mir sterben und ich noch fit genug sein, fahre ich doch noch los und verbringe den Rest meines Lebens als Zigeuner. Falls jemand mit will, nehme ich schon Anmeldungen entgegen. :-) Aber statistisch ist das unwahrscheinlich, denn erstens leben Frauen länger als Männer, zweitens ist meine Frau fünf Jahre jünger als ich, drittens leben Japaner länger als Deutsche und viertens war ich bis vor einigen Jahren Kettenraucher. Na ja, mal abwarten. Grüße Chicharrero Lilac, Joaquin, Marie und 1 Weiterer reagierten darauf 4 Link zu diesem Kommentar
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