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Auf Spanisch Denken und Träumen


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Habe gerade so eine Sache gelesen, welche mich zum Nachdenken animiert hat. Endlich mal ;)

In welcher Sprache träumt ihr? Wann träumt man in einer anderen Sprache und wovon ist das abhängig? Und in welcher Sprache denkt ihr? In welcher Sprache führt ihr eure Gedankengänge durch?

Stimmt die folgende Formel und trifft sie auch auf euch zu?

   Spanisch Hören

+ Spanisch Lesen

+ Spanisch Schreiben

+ Spanisch Sprechen

---------------------------

= Spanisch Denken

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Wenn ich in Spanien und den ganzen Tag mit meinen Freunden und Nachbarn zusammen bin, spreche ich manchmal so gar meinen Mann auf spanisch an. Ich denke dann auch spanisch.

Bin ich länger als eine Woche in Deutschland träume ich deutsch und spanische, denke aber überwiegend in deutsch.

Gehe ich allerdings irgend wohin, wo ich mir überlegen muss was und und wie ich es sagen will, denke ich ganz oft in spanisch.

Die ersten Tage in Deutschland sage ich auch immer "bon dia" oder "adios", oder "gracias".

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Ich habe gestern unsanfte Bekanntschaft mit einer Schotterstraße gemacht, dabei beide Knie aufgeschlagen, Ellbogen abgeschürft und die Innenseiten beider Hände sahen sehr böse aus. Ich kann Euch sagen, dass ich lautstark im heftigsten bayerisch geflucht habe, obwohl ich durchaus in der Lage wäre auf Spanisch zu fluchen. Mein spanischer Hund hat zwar kein Wort davon verstanden, hat mich aber trotzdem verwundert angeguckt.

Bearbeitet von Bruny
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Nach 26 Jahren hier denke ich auf spanisch, sogar wenn ich mal mit meinen Eltern in HH telefoniere und irgendwas gefragt werde, denke ich darueber auf spanisch nach, bin mittleweile mehr als die Haelfte meines Lebens hier ansaessig, arbeite mit Spaniern, bin nur von Spaniern umgeben, auch im Privatleben und ich denke mal, das bleibt garnicht aus.

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Es geht Vielen so, das unverständliche die Jahre sind es eben.

--- Meistens wird irgendetwas Grundsätzliches in Frage gestellt.---

Mit, was ist los, deinen Ursprung vergessen, Gehirnwäsche verpasst.

In nächster Zeit liegt Ostereierfärben an. Deine Familie und Enkel denken an dich.

Wir sind zu dieser Zeit auf Besuch bei dir. Also mach ran.

Mit dem ganzen Rundum hätte man überhaupt kein Problemchen, wenn es gebilligt wäre

eben Lebens- / Alltagssituation bzw. Integration – nur ein wenig –

die unausgesprochenen Anstrengungen, in den beiderseitigen Zeiträumen

 -- eben gegenseitig berücksichtigen und anerkennen—

Im Vordergrund --mach mit--mit Gusto--. Mal wieder so Typisches mit dem Erinnerungsgeschmack.

Nachträglich im Hinterstübchen selbst zugestanden. War ganz nett, aber muss diese Dinge

nicht unbedingt im Vordergrund haben. War mal wieder ein Capriccio von mir.

Hab’s gerne gemacht und ausgelassen dabei gewesen. Sag`s nicht laut weiter

Trete evtl. in zwei Fettnäpfchen. Den anderen gegenüber—und mir Selbst.

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Ich hab vor langen Jahren mal ein Interview mit Nastassja Kinski im TV gesehen, da war sie grade mal 2 Jahre in L.A....und sie meinte an einem Punkt "oh, wie sagt man das auf Deutsch..." hab ich noch gedacht: was fuer eine dusslige Kuh, nach 2 Jahren und ueberhaupt, vergisst man doch seine Muttersprache nicht. Nee, vergessen tut man sie nicht, aber wenn man sie fast nie benutzt, muss man auch an ihr arbeiten, ich merke das ja teilweise an mir selbst und fuehle mich idiotisch, wenn ich nachdenken muss bei einigen Worten, die man nicht unbedingt tagtaeglich benutzt - aber ich denke mal, solange ich alle meine Buecher immer noch auf Deutsch lese, sollte das funktionieren ^^

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Mir geht es so, dass ich Vokabeln, die ich zuerst als schwierig empfand, besonders oft und intensiv geübt habe, oft nicht mehr in Deutsch weiß

Zum Beispiel:

Kichererbsen=Garbanzos

Auberginen=Berenjenas.

Könnte noch viele Beispiele nennen.

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Hallo,

mir ging es immer so, dass, wenn ich wenigstens vier oder fünf Wochen ich in einem fremdsprachichigen Land war, früher war das Englisch, jetzt ist es meist Spanisch, und ich mich immer oder vorwiegend in der Landessprache unterhielt, dann waren auch meine Träume bald in der jeweiligen Landessprache.

Auch meine Tagträume oder Selbstgespräche, die ich im Stillen mit mir führte, wenn ich als Jugendlicher stundenlang Moped  oder später Auto fuhr, waren dann in der Landessprache; seit Langem also Spanisch.

Wenn ich aber nach D zurückgekehrt bin, hielt das noch ein paar Tage an, ging dann aber wieder auf Deutsch über. In der Zwischenphase wurde ich manchmal halbwach, merkte, dass ich träumte und schlief, aber doch so wach war, dass ich registrierte, was da vorging. Dann fühlte ich mich manchmal gequält und dachte, was träumst du denn da, du bist doch in der falschen Sprache. Aber welche nun die "richtige" Sprache sei, konnte ich mich nicht so recht entscheiden, und schlief irgendwie unzufrieden wieder ein.

Aber nach ein paar Tagen war ich umgepolt, und die Qual vorbei.

Jetzt lebe ich schon mehr als ein halbes Jahr auf Teneriffa, aber da ich den ganzen Tag Deutsch mit meiner Frau rede, träume ich auch weiterhin deutsch, trotz aller spanischen Gespräche, die ich zuweilen mit Nachbarn, meist aber beim Einkaufen, vor allem im Baumarkt, wo es doch heftig in technische Details geht, führe. Und das wird wohl auch so bleiben.

Teilweise spreche ich ja auch Französisch und Japanisch, aber ich bin nie soweit gekommen, darin zu träumen. Die Sprachen tauchten allenfalls sporadisch auf, aber dann wurde ich immer irgendwie so was wie halbwach, merkte, was da abging, und sagte zu mir: Lass dass, die Sprache kannst du doch gar nicht! Ich versuchte regelrecht, sie abzuschalten. Dann schlief ich wieder ein, und was danach kam, weiß ich nicht, wahrscheinlich für diese Nacht gar nichts mehr. Und am nächsten Tag war es dann wieder die Muttersprache, also Deutsch.

Grüße

Chicharrero

Bearbeitet von Chicharrero
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  • 2 Wochen später...

... auch wenn ich von der Forenschreiberei zu reinen "Unterhaltungszwecken" und zu Allerweltsthemen ein wenig zurückgezogen habe, weil in letzter Zeit in einigen Foren doch teilweise erheblich verbal die Messer gewetzt wurden, gibt's zu diesem speziellen Thema mal einen Status von mir:
Deutsch und Spanisch liegen bei mir sauber getrennt in 2 mentale Schubladen!!
Bei Bedarf wird jeweils die benötigte geöffnet und die andere geschlossen, heißt so viel wie: wird ein Gespräch in Spanisch geführt, sind alle dazugehörigen Gedanken zur Satzbildung komplett in Spanisch mit Vollzugriff auf Grammatik und Wortschatz, der in meinem Fall schon sehr anspruchsvoll und thematisch relativ breit bestückt ist .... bei Deutsch ist es halt anders herum ... und, träumen - kann ich nichts zu sagen, die schleppe ich in den seltensten Fällen bewußt mit in den nächsten Tag rein ...

Zur Abrundung noch die Info: ich beschäftige mich täglich mit irgendeinem speziellen Thema in der spanischen Sprache, so ist sie also mental permanent im Hintergrund und "lauert" ...  ;)  dazu bediene ich mich in meinem relativ umfangreichen Fundus an spanischen Hörspielen, lese in spanischen Revistas, im Moment vorzugsweise "Casa y Campo" mit vielen vorgestellten Projekten zur Sanierung von Häusern im Campo mit technischen Beschreibungen ... oder lese neuerdings viel in Büchern (Beutestücke von Flohmärkten in Spanien) von überwiegend englischen Autoren (Krimis, Novelle etc.), die in Spanische übersetzt wurden. Grund: span. Autoren haben einen hohen Anspruch am Wortschatz, der oft realitätsfern und "hochgestochen" ist. Übersetzer halten sich da fast immer an das Original und übersetzen in ein alltagstaugliches Spanisch ohne aber nicht auch Modismen, Redewendungen etc., die "gängig" sind, in die Übersetzung einzubauen .... bringen also einen hohen Lerneffekt mit sich ... :thumbup2:

Beispiel dazu: "Lo es" v. Frank McCourt (Erlebnisse eines irischen Enwanderes in den USA) - hier hat der Übersetzer eine flüssig und leicht lesbare Novelle mit vielen Lern- und Aha-Effekten in Spanisch abgeliefert ...

Ach, Joaquín deine Formel, die zum Denken in Spanisch führt, stimmt zu 100 %  :thumbup2:  ... genauso lerne ich immer noch (s.o.) ...

Bearbeitet von baufred
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Als ich neulich bei der Mascletá in Valencia war, saßen wir auf den Boden um zu warten. Mit meiner deutschen Begleitung unterhielt ich mich auf Deutsch und in diesem Moment trat mir ein Kind auf die Hand. Dabei äußerte ich mich spontan nicht mit einem Aua oder Schei..., sondern mit einem "jolín", was mich dann selbst etwas erstaunte. Mein Spanisch ist wirklich nicht gut, aber trotzdem scheine ich mich hier irgendwie gegenüber meiner Umwelt, auf Spanisch einzustellen.

Ich meine in Spanien aber trotzdem auf Deutsch zu träumen, wobei meine Gedanken auch oft zwischen beiden Sprachen hin und her schalten.

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Viel mitreden kann ich zu diesem Thema nicht, denn ich wohne zwar in Spanien, kann mich auch spanisch unterhalten, jedoch fehlt mir die Gelegenheit dazu. Ich bin hier berufstätig und habe schriftlich mit vielen Nationen zu tun. Überwiegend ist meine Kommunikation jedoch in Deutsch und Englisch, und weniger in Französisch und noch weniger in Italienisch. Mein Hirn bzw. Unterbewusstsein reagiert auf einen "fremden" Akzent ganz eigenartig. Begegnet mir ein Mensch der zwar deutsch mit mir spricht, ich aber erkenne dass er mit einem Akzent spricht, bedeutet dies offensichtlich für mein Unterbewusstsein, anscheinende anderssprachig = englisch. Das heißt meine Antwort kommt zwar auf Deutsch, denn so wurde ich angesprochen, aber ich denke simultan in Deutsch und Englisch.

Gleiches habe ich beobachtet wenn ich mich mit unseren  holländischen Nachbarn unterhalte. Deren Sprache beinhaltet viele deutsch geprägte Wörter und ebenso viele englisch geprägte. Mein Hirn läuft also auf Hochtouren.

Nachdem mein Spanisch in jetzt schon größeren Kinderschuhen steckt und ich über ein Wort stolpere, welches ich nicht kenne, sucht mein Hirn automatisch nach einer englischen Assoziation. Das macht natürlich ein längeres Gespräch für mich sehr ermüdend. Wahrscheinlich auch für mein Gegenüber.

Ich weiß nicht ob ich mich jetzt klar ausgedrückt habe, aber ich vermag es nicht besser zu schildern. 

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Doch Bruny, ich kann genau nachvollziehen, wie es dir geht, obwohl ich nicht wirklich „mehrsprachig“ bin.

Vor kurzem besuchte ich ja meine Tochter in Berlin. Eines Abends haben wir uns über diese Formel unterhalten. Sie ging als „Linguistin“ sofort wissenschaftlich auf die Formel ein. Sie ist wie ich der Ansicht, dass sie generell richtig ist. Bevor jemand in einer Fremdsprache denkt, muss er diese hören, lesen, sprechen und schreiben können.

Da machte ich sie auf eine Situation aufmerksam, die uns vor Jahren hier in Spanien passierte.

Ich muss vorwegnehmen, dass wir auch in Spanien unsere täglichen Unterhaltungen immer in Schwiizertütsch führten.

Meine Tochter war am Lesen eines japanischen Buches, als das Telefon klingelte und sie den Anruf aus der Schweiz entgegennahm. Sie meldete sich in Spanisch und wechselte natürlich sofort, als sie hörte, wer am anderen Ende war.

Als ich nach Hause kam, rief sie: „Mama, xxx hat angerufen. Ich habe dir alles aufgeschrieben. Der Zettel liegt auf dem Tisch.“ Ich nahm also das einzige Stück Papier, das auf dem Tisch lag zur Hand und brach sofort in schallendes Gelächter aus. Diese Notiz sollte für mich sein? Ich entdeckte nichts anderes als Kanjis und die konnte ich natürlich nicht lesen.

Aber jetzt kommt das Kuriose. Es handelte sich dabei zwar um japanische Schriftzeichen, der Text war laut meiner Tochter aber in Schwiizertütsch verfasst.

Bei ihr scheinen diese Sprachen-Schubladen nicht so fein säuberlich getrennt zu sein. Sie las in Japanisch, sprach am Telefon in ihrer Muttersprache und schrieb die Nachricht in Kanjis.

Bei mir persönlich ist es im Normalfall so, dass ich in der Sprache denke, in der ein Gespräch geführt wird. Sind allerdings Menschen anwesend, die der Sprache nicht mächtig sind, so switche ich hin und her.

Spricht mich ein Franzose oder ein Engländer an (ich spreche weder Französisch noch Englisch, verstehe aber ganz kurze und alltägliche Fragen in beiden Sprachen), so antworte ich automatisch in Spanisch, egal ob ich in Spanien, der Schweiz oder in DL bin. Darüber wundere ich mich selber. Französisch und Spanisch sind romanische Sprachen, klar, aber beim Englisch läge doch Deutsch näher.

Lustigerweise spreche ich mit meinem Hund sowohl Spanisch als auch Schwiizertütsch. Sobald es etwas energisch tönen soll, erfolgt dies in Spanisch, weiß der Geier warum. :p

Was das Träumen betrifft, so geht es mir ähnlich wie Baufred. Meistens erinnere ich mich nicht an den Traum. Erwache ich aber mit Erinnerungen, so habe ich bemerkt, dass ich in beiden Sprachen träume, je nachdem, welches Thema mich während des Tages beschäftigte und von wem ich träume.


Die Fluchwörter entschlüpfen mir meistens in Spanisch, auch wenn ich in der Schweiz bin. Das liegt vielleicht an meiner Erziehung. „Man flucht nicht.“

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Ein interessantes Thema. Ich habe mich mal die letzten Tage beim Denken beobachtet ;) und das Ergebnis ist, dass ich nach Themengebieten unterschiedlich denke. Wenn ich an spanische Freunde denke, denke ich auf Spanisch; an aktuelle Ereignisse, auf Spanisch; an Familie und Freunde in Deutschland auf Deutsch usw. Jetzt versuche ich gerade, herauszufinden, ob ich unterschiedlich denke, wenn ich dasselbe Thema mal auf Spanisch und mal auf Deutsch bedenke (nach dem Motto: rege ich mich z.B. über Politik auf spanisch weniger auf als auf deutsch, weil ich mit der Sprache auch die relative Gelassenheit übernommen habe?). Na ja, eigentlich kann man das nicht wirklich rausfinden, aber spannend ist die Frage schon...

Eine Sache ist mir neulich auch aufgefallen, die nicht ganz zum Thema passt, aber vielleicht doch so ein bisschen: Geht es Euch auch so, dass Ihr, wenn Ihr Euch auf Spanisch unterhaltet, zwar alles versteht, aber hinterher doch mehr Einzelheiten vergessen habt als bei einem deutschen Gespräch?

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Bis jetzt ist mir das nicht aufgefallen, Joaninha. Ich will damit nicht sagen, dass ich "nichts" vergesse, aber das weniger mit den Sprachen als mit dem Alter zu tun. :p

Wenn ich jetzt so überlege, wird mir bewusst, dass ich ein mir unbekanntes deutsches Wort sofort in meinen Wortschatz integrieren und es auch anwenden kann, sobald ich seine Bedeutung verstanden habe, während es bei einem spanischen Wort anders ist. Da verstehe ich es zwar in einer nächsten Konversation, aber bis zur Anwendung, also bis ich es selber brauche, dauert es länger.

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