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Online-Fahr-Vermittlungsdienst Uber in ganz Spanien verboten


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Uber ist ein Online-Fahr-Vermittlungsdienst welcher in den USA recht erfolgreich agiert und dort auch so einige prominente Investoren hinter sich hat. Dabei bestellt ein Fahrgast einfach mit einer App über sein Smartphone ein Fahrzeug zu dem Ort, wo er sich gerade befindet. Als Investoren nennt Uber selbst solche Unternehmen wie Benchmark Capital, Goldman Sachs und Google Ventures, First Round Capital, Menlo Ventures und Lowercase Capital. Nichtsdestotrotz, scheint Uber in Europa nach und nach keinen Fuß mehr in die Tür zu bekommen.

Auch in Deutschland gibt es nun zig Urteile, welche dem Unternehmen das Agieren als quasi Personenbeförderungsdienst verbieten. Wobei dies nicht so ganz richtig ist, den selbst berfördert es keine Personen, es bietet nur einen Dienst an, mit welchem sie Fahrgast und Fahrer zusammen bringen und agieren somit als Vermittler. Dies jedoch in einer nicht ganz legalen Art, so das nun auch Spanien diesen Dienst dort verboten hat.

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In Spanien argumentierten nun die Richter damit, dass die Fahrer, welche die Fahrten für Uber durchführen, über keine Lizenzen zur Personenbeförderung verfügen. Dies entspricht in etwa den selben Argumenten wie in Deutschland. In der Regel müssen Fahrer von Taxis, Bussen usw. eine Ortskenntnisprüfung ablegen, sich einem regelmäßigem Gesundheitscheck unterziehen, sie werden auf Vorstrafen hin untersucht, die Fahrzeuge müssen einem gewissen, technischen Standard erfüllen und nicht selten, öfters zum TÜV usw. Dies entfällt alles bei Uber, da dort jeder Fahrer daran teilnehmen kann. Dies alles führt dazu, dass man hier von einem unerlaubten Wettbewerb spricht.

In Deutschland selbst sucht Uber nun den Weg, über gesetzeskonforme Wege, nur gewerbliche Fahrer für ihre Vermittlungen einzubinden, wie Taxifahrer. Dies hat Uber schon mit UberTaxi in einigen Gemeinden eingeführt. Daran wird auch in Zukunft wohl kein Weg daran vorbeigehen wobei hier sich dann wiederum die Frage der Preisbildung anknüpft. In Deutschland ist es zum Beispiel so, dass die einzelnen Gemeinden für Taxen eine entsprechenden Tarif heraus geben, an welchen sich diese zu halten haben. Anders schaut es hier bei so genannten Mietwagenfahrern aus. Aber auch diese unterliegen einer gewerblichen Anmeldung im ansässigen Gebiet. Ebenso spielen die zu versteuernden Einnahmen eine Rolle, denn obwohl Uber in Europa in den Niederlande ansässig ist, will es die Vermittlungsgebühren nicht in den jeweiligen Ländern abführen, sondern überlässt dies den Fahrern. Ein Problem, welches die EU schon länger mit zahlreichen anderen Onlinediensten wie zum Beispiel Google hat, die zwar die Gewinne in den jeweiligen Ländern erwirtschaften, diese aber oft an preiswerteren Standorten dann mit zahlreichen Steuertricks versteuern, bzw. auch nicht.

Eines bliebt aber auch bei den Diensten der Personenbeförderung in Zukunft nicht aus, dass solche Dienste vermehrt über Landesgrenzen hinaus über das Internet angeboten und vermittelt werden und nicht mehr wie bisher, nur ausschließlich Lokal. Schon für Taxis gibt es mittlerweile zahlreiche Onlinedienste, mit denen man in ganz Europa, bequem ein Fahrzeug per Smartphone bestellen kann.

Nun wird sich zeigen, wie Uber darauf reagiert und ob sie ähnlich wie in Deutschland, dann auch UberTaxi in Spanien anbieten werden.

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Irgendjemand wird es immer billiger können - nur  ist fraglich, zu welcher Endsituation!

Ganz ehrlich - ich halte zwar die Taxifahrer in Spanien für kleine Schlitzohren - zumindest wenn sie mitbekommen, dass man ortsfremd ist. Doch auf der anderen Seite begrüße ich das Urteil. Spanien war da viel kurzentschlossener und machte nicht so einen Tanz um den heißen Brei wie zum Beispiel die Deutschen.

So wie Du es bereits schriebst, gibt es reichlich Alternativen, um Taxis bequem online zu bestellen. Was braucht es da noch einen weiteren Player, der noch dazu recht offensichtlich durch US-Investoren gepusht wird. Sollen die sich doch um ihren eigenen US-Markt kümmern!

Komisch ist nur, dass bei solchen Entscheidungen, die US-Politik immer voll den Affen macht und rumschreit, dass die EU bzw. deren Mitgliedsstaaten US-Unternehmen mit derartigen Beschlüssen/Urteilen diskriminieren würden - zugleich aber mal ganz so nebenbei den Markt bei sich so regelt, dass ausländische Unternehmen es verdammt schwer haben, auf dem Ami-Markt Produkte zu verkaufen.

Ebenso sehe auch ich die Steuergeschichte wie bei Google, Amazon und Co als weiteren Punkt des Anstoßes - diese internationalen Konzerne sollen endlich dazu verdonnert werden, ihre Steuern dort zu bezahlen, wo sie auch den Gewinn erwirtschaften! Wer dazu nicht bereit ist, hat in dem jeweiligen Land nix suchen und gehört verboten - BASTA!

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Das mit der Steuer, steht bei den Europäern ja ganz oben auf der Agenda und ist eine der nächsten großen, wirtschaftlichen Herausforderungen für die diesbezügliche Regulierung des Internets.

Was diese wirtschaftliche Ambivalenz zwischen den USA und Europa angeht, da stehe ich dem Freihandelsabkommen sehr zwiespältig gegenüber.

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Ach Du - wegen mit muss/sollte das Freihandelsabkommen nicht kommen.

Ich kann bisher keine Vorteile für die Europäer erkennen und weiterhin haben für grundsätzlich Dinge, welche unter Ausschluss der Bevölkerung bzw. unter Geheimhaltung ver-/ oder ausgehandelt werden, wenig mit Demokratie zu tun. Erfahrungsgemäß sind derartig zustande gekommene Beschlüsse auch meist nicht zum Vorteil der Bevölkerung ... ergo, finde ich es gut, wenn sich immer mehr Teile der Bevölkerung aufraffen und gegen TTIP & Co auf die Strasse gehen.

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Moin Moin,

erfreulich auch das es auch gegenläufig geht.

Vor ca 10 Jahren gründeten drei Studenten das portal 'Mitfahrzentrale', um primär das Studium zu finanzieren.

Inzwischen ahben sie 50 Mitarbeiter und Daimler hat sich finanziell beteiligt. Vom einfachen Studenten zum Topunternehmer, das geht immer noch.

Auch in Spanien ist diese Firma vertreten: unter carpooling,es

Was ich aber sagen will: Die Deutschen sind dabei auf dem US-amerikanischen Markt Fuss zu fassen, die Mitfahrzentrale wird die USA erobern, so wie ALDI oder LIDL derzeit

England. Es kann also auch Mal was aus Europa in die USA kommen.

Ideen muss man haben, und Unternehmergeist,

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