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Fallen die Roaming-Gebühren innerhalb der EU? Ja oder Nein?


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Eigentlich hatte die EU-Kommission und das EU-Parlament versprochen, dass innerhalb Europas, bzw. der EU-Staaten, das so genannte Roaming fallen sollte. Also jene Gebühren, welche nationale Mobilfunkanbieter erheben, wenn man im EU-Ausland das Mobilfunknetz eines ausländischen Anbieters nutzt. Diese so genannte Durchleitung, haben sich die Mobilfunkanbieter bisher allen Ortens gut vergolden lassen, obwohl bekannt ist, dass die Kosten intern durch interne Absprachen/Abkommen/Regelungen und mehr oder weniger Quasi-Monopole, kaum existieren.

Die EU hat die Kosten in der Vergangenheit auch durchaus nach unten hin reglementiert und ist damit dem Verbraucher auch gut entgegen gekommen. Sie ging dann sogar so weit, dass sie angesichts der Bedeutung des Internets und den damit einhergehenden Diensten, wie auch der alltäglichen Präsens von Smartphones im heutigem Alltag, dass die Roaming-Gebühren in naher Zukunft, innerhalb der EU fallen müssen.

Das Abschaffen der Roaming-Gebühren, ist aber nicht im Interesse der börsennotierten Mobilfunkanbieter. Diese begrüßen die anhaltende Reiselust ihrer Kunden und die Verbreitung der Smartphones, mit denen ihre Kunden auch im Ausland gerne im Internet Surfen, sich Whats-Apps und Emails mit Urlaubsbildern schicken wollen. Diese Gans soll für sie noch möglichst lange, eine goldene bleiben.

Wie stark der Druck der Industrie auf Politiker sein kann, zeigt plötzlich der Rückzug der EU von ihrem vorherigem Versprechen. Plötzlich ist nur noch die Rede von 100 Megabyte kostenlosem Datenvolumen, 50 Gratis-Telefonminuten nutzen und 50 Gratis-SMS, im Jahr, die man im Ausland verbrauchen darf.

Die Verbraucherschützer sehen hier zu Recht eine nicht hinnehmbare Kehrtwende. Die Kunden sollen nicht abgezockt, sondern die Preise sollten sich nach den realen Kosten der Telekommunikationsunternehmen richten. Denn es ist jetzt schon nicht verständlich, warum das telefonieren von Deutschland ins Ausland teurer ist, als umgekehrt. Daran zeigt sich doch, hier stimmt etwas ganz und gar nicht.

Wie lange die Mobilfunkunternehmen die Menschen unnötig zur Kasse gebeten haben, sieht man schon anhand der SMS. Für ein paar lächerliche Textzeichen, hat man über Jahre hinweg die Kunden teuer bluten lassen. Nun nachdem WhatsApp & Co erscheinen sind, kaum noch jemand SMS benutzt und die Mobilfunkanbieter dadurch eine ihrer große Einnahmequelle verloren haben, da verlangen sie ganz unverschämt sogar Sondergebühren von solchen Diensten wie WhatsApp. Skrupel scheine sie zumindest keine zu haben.

Was mit der SMS nicht mehr funktioniert, will man nun aber gerne mit den EU-Auslandgebühren rein holen. Dabei ist es gerade für die Kunden im Ausland wichtig, das Internet als Informationsquelle nutzen zu können. Nicht nur das, so kann es auch dort entlegene Regionen helfen, vom Tourismus zu profitieren, wenn sie mit ihren Angeboten im Netz, auf sich aufmerksam machen können. Dies klappt jedoch nur, wenn der Kunde auch im Ausland die Möglichkeit hat, gezielt und umfangreich danach suchen zu können, zu humanen Preisen.

Und in welcher Zeit leben wir den heute? Wer will schon Postkarten verschicken, die Wochen unterwegs sind, wenn man schnell mal aktuelle und zahlreiche Urlaubsbilder an Familie und Freunde verschicken oder auf Facebook, Instagram & Co online stellen kann? Spontane Verabredungen im Ausland sind mit dem Smartphone auch schnell und unproblematisch machbar. Texte übersetzen, Kultureinrichtungen und Lokale finden, Routen planen, Wettervorhersagen, usw. 100 Megabyte im Jahr, sind für den Urlaub da schon ein schlechter Witz. Wie schlecht, dass wissen die Mobilfunkanbieter selbst genau, denn ihre heutigen Auslandsangebote schließen schon für eine Woche knapp 150 Megabyte ein. Hier wissen die Anbieter genau, wie viel in etwa ein Kunde benötigt.

Nun bin ich mal gespannt ob hier die EU vor den Telekommunikationsanbietern kuscht oder ob sie ihren mehr als unschönen Machenschaften, einen Riegel vorschiebt.

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Mittlerweile schlägt das Ganze ein wenig höhere Wellen. Nur werden diese bald hoch genug sein um auch die Politiker in Brüssel wach zu rütteln? Eines dürfte heute jedem klar sein. T-Mobile, Vodafone und Telefonica decken in Europa wohl über 80 Prozent der Netze ab und haben keine höheren Kosten ob ihr Kunde nun in Spanien oder Deutschland telefoniert. Aber sie lassen es sich besonders gut vergüten und das hat nichts mehr mit realer Kostendeckung zu tun. Hier fallen für den Anbieter keine nennenswerte Mehrkosten an. Es geht also lange nicht mehr darum, dass durch das Roaming höhere Kosten der Netzanbieter gedeckt werden müssen, sondern nur um das ungerechtfertigte Schröpfen des Kunden.

Der Erhalt und Ausbau von Netzen kostet Geld und dies sollen die Anbieter auch bekommen, aber nicht indem man den Kunden Wucherpreise zahlen lässt.

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  • 11 Monate später...

Ab dem 30. April gelten die neue von der EU-Kommission regulierten Gebühren im Ausland. Aber so wirklich durchsichtig ist das für den Normal-Verbraucher auch nicht und wird wie man es sich denken kann, von den Mobilfunkanbietern auch gerne zur Täuschung genutzt. Es gibt keinen verbindlichen Tarif, sondern Höchstgrenzen für die Aufschläge und solche Konstrukte werden dann von den Mobilfunkanbietern gerne für deren schwammige Formulierungen ausgenutzt, nebst dem üblichen Kleingedruckten.

Also von der EU kommt da zwar Druck und es wird auch unterm Strich günstiger, aber für die Mobilfunkanbieter ist da immer noch Spielraum um die Kunden so oder so, abzuschröpfen.

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  • 1 Monat später...

Hallo,

nun sind wir wieder bei der Arroganz der EU-Bürokraten, die zwar ein Thema benennen aber nicht an der wirklichen Lösung arbeiten. Dieses leidige Thema Roominggebühren dürfte bei dem heutigen Stand der Technik gar nicht mehr existent sein.

Denn es geht wenn man will, siehe Vodafone Deutschland mit ihrer Auslandsflatrate, die hervorragend funktioniert. Ich nutze sie und bin überaus zufrieden.

Felicia

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  • 2 Monate später...

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