Joaquin Geschrieben 5. November 2015 Teilen Geschrieben 5. November 2015 Spanien selbst und den meisten seiner Bürgern mag es wirtschaftlich nicht gut gehen, aber das muss ja nicht für alle gelten. Amancio Ortega ist nicht nur der reichste Mann Spaniens und Europas, er konnte sogar zeitweise Bill Gates in der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt überholen und sich an die erste Stelle setzen. Das Vermögen des Unternehmers wird auf 64,5 Milliarden Dollar geschätzt. Im übrigen hat Bill Gates nur 14,7 Milliarden mehr auf dem Konto, wobei mich persönlich schon eine winzige 1 nach dem Komma der Herren, auf meinem Konto, mehr als zufrieden stellen würde Amancio Ortega ist Gründer, Mehrheitsaktionär und Vorstandsvorsitzender der Unternehmensgruppe Inditex, zu welcher die Marken Zara, Zara Home, Pull & Bear, Massimo Dutti, Bershka, Stradivarius, Oysho, Uterqüe, lefties, Kiddy's Class / Skhuaban, und Tempe gehören. Das Geld nicht nur alleine von Fleiß kommt, beweisen Vorwürfe von sklavenähnliche Arbeitsbedingungen an bolivianische Arbeitern, für die Brasilien auch eine Strafzahlung von 1,4 Mio. Euro an Inditex anordnete. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass dort wo es vielen wirtschaftlich schlecht geht, man auch immer wieder überproportional viele reiche Menschen oder auch wenige, aber dafür superreiche Menschen antrifft. insomnia reagierte darauf 1 Link zu diesem Kommentar
Mica Geschrieben 6. November 2015 Teilen Geschrieben 6. November 2015 Zu Inditex hab ich meine ganz persoenliche Meinung und die ist nicht besonders gut. Leider kenn ich den Laden etwas, denn Inditex ist ein Kunde von uns und ich war etliche Male in Arteixo in Galizien, wo die Firma "residiert". Kann man nicht anders sagen, denn mit Bueros hat das Gebaeude nicht mehr viel zu tun, Designermoebel ueberall (nix von Zara Home) echter Marmor an Boeden und Waenden und was das Beste ist: Die Angestellen muessen sich in Inditex Klamotten kleiden, das ist Teil des Arbeitsvertrages. Mag ein Vorteil sein, denn es gibt logischerweise Preisnachlaesse fuer die Angestellten, der Nachteil ist: Man(n)/Frau darf nicht moppelig sein, denn Inditex-Groessen sind fuer Hungersuechtige. Dementsprechend kommt man in die Bueros und meint, man ist auf einer Modenschau. Inditex hat die "Plataforma Europa", ein Industriegebiet in Zaragoza, fuer sich in Beschlag genommen. Die Seehaeften in Galizien, aber speziell der Hafen von Vigo laeuft nach ungeschriebenen Gesetzen von Amancio und sogar die Drogenmafia haelt sich da zurueck. Was man nicht alles hoert, wenn man mit gelangweilten Taxifahrern von A Coruña nach Arteixo faehrt... Wo ein Geschaeft von Inditex steht, egal in welchem Einkaufszentrum oder Fussgaengerzone, ist ein anderes nie weit, neben einem Zara gibt's einen Massimo Dutti oder einen Pull and Bear. Warum? Die Auflage von Inditex ist grundsaetzlich die, mindestens 2 Geschaefte in kurzer Entfernung voneinander zu haben. Die andere Auflage ist die, dass anliegende Laeden saemtliche Kosten wie z.B. Strassenreinigung, Fassadenreinigungen oder -verschoenerungen sowie die Kosten fuer die Weihnachtsbeleuchtung unter einander aufteilen und den anteiligen Betrag von Inditex mit uebernehmen. Wenn Ihr mal unterwegs seid und ein Geschaeft seht, guckt Euch um, das naechste ist gleich um die Ecke. Zumindest hier in Spanien. Als Qualitaets- und Compliancebeauftragte unserer Firma in Spanien ist es u.a. meine Aufgabe, bei Kunden sicherzustellen, dass z.B. die Auflagen der Vereinten Nationen erfuellt werden, soll heissen, Menschenrechte und Grundgesetze in den Fabrikationslaendern werden respektiert, es gibt keine Diskriminierungen in den Herstellerfirmen und vor allem: es gibt keine Kinder- oder Sklavenarbeit. Diese Dokumente wurden ohne rot zu werden unterschrieben. Dieser Artikel hier ist sehr bezeichnend und wenn ich lese, dass man nicht Millionaer wird, wenn man die Spielregeln respektiert, kommt es mir hoch. http://www.mundiario.com/articulo/economia/zara-otra-perspectiva-trabajo-esclavo-imagen-moral/20140108202717013881.html Ich kenne die Handelsrechnungen von Inditex - aber die kenne ich auch von Mango, Pepe Jeans und Desigual. Der Nachteil halt, wenn man in der Spedition ein Produkt anbietet, welches Fashion Logistics heisst, dann hat man viel mit solchen Firmen zu tun. Leder aus Indien fuer'n Appel und 'nen Ei auf welches hier ein Aufdruck kommt und schwups hast Du ein Louis Vuitton Portemonnaie. Klamotten haengen von denen nicht bei mir im Schrank und das Leder aus Indien koennte ich mir zwar palettenweise leisten, aber der LV Stempel ist mir es dann doch nicht mehr wert. Die Schuld an all dem Elend liegt beim Verbraucher, Geiz ist immer noch geil, leider. ochopatas reagierte darauf 1 Link zu diesem Kommentar
ochopatas Geschrieben 6. November 2015 Teilen Geschrieben 6. November 2015 Danke Mica für diesen interessanten Artikel. Bisher war mir nicht klar wieviele Geschäfte zur Inditex-Gruppe gehören. Link zu diesem Kommentar
axel Geschrieben 9. Januar 2016 Teilen Geschrieben 9. Januar 2016 hallo! Mica sagt: Die Angestellen muessen sich in Inditex Klamotten kleiden, das ist Teil des Arbeitsvertrages. Mag ein Vorteil sein, denn es gibt logischerweise Preisnachlaesse fuer die Angestellten, der Nachteil ist: Man(n)/Frau darf nicht moppelig sein, denn Inditex-Groessen sind fuer Hungersuechtige. Dementsprechend kommt man in die Bueros und meint, man ist auf einer Modenschau.... hey, ich bin spanier, wohne in der nähe und arbeitete früher auch dort. Wo hast du solchen Unsinn gelesen? Klar haben die eigenen Arbeitern Klamotten von Inditex (Zara,Oysho, Pull&Bear, Massimo Dutti, Berskha, utergüe, Stradivarius), denn die haben in diesen Läden 20% rabat und auch bei Volkswagen, Audi usw Was ist daran so kommisch? Bekommst du auch Aktien von deiner Firma wo du arbeitest? bei Inditex schon. über Inditex wird viel Gutes und viel schlechtes erzählt. Und was meinst du über Primark, H&M? Vieleicht funktioniert das Gewerbe von Inditex fehlerfrei, wer weis. Inditex gibt keinen cent für Werbung aus. oder hast du schon mal Werbung von Zara gesehen? Den Amacio Ortega sieht man viel mit seinem Mercedez durch die Gegend fahren und ist mir auch klar dass er jetzt in den wichtigen Städten der ganzen Welt ein super Gebäude nach dem anderen kauft. Aber er ist ein ganz normaler typ der mit den arbeitern Frühstückt oder Mittagessen ist. Auch sagen, dass er mittlerweile für ein Wohnheim für ältere Leute, Berufschule, usw Geld spendet. Trick: Geld spenden damit weniger Steuern bezahlt werden müssen. Und viele Spanier/innen dieser Gegend haben die gleiche Meinung wie Mica über dieser Firma. Viele Grüsse, tschüs! Link zu diesem Kommentar
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