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Pipas: Essen für nebenbei


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In Spanien kann man oft Leute sehen, die getrocknete Sonnenblumenkerne=Pipas lutschen, knacken und den Samen essen. Meist erkennt man dies daran, dass sich auch dem Boden die ausgespuckten Schalen auftürmen. Ein fast schon traditionelles Nebenbei-Essen, den von Alt bis Jung, die meisten Spanier frönen.

Pipas sind getrocknete Sonnenblumenkerne, deren Hülsen mit Salzkörnern versehen wurden. Eine Pipa konsumiert man so, dass man sie wie ein Bonbon lutscht um damit das Salz von der Hülse lutscht. Einige lassen das Lutschen der Pipas aus und gehen gleich an das Eingemachte, den Kern. An diesen kommt man heran, indem man die Pipa im Mund, vorsichtig mit den Zähnen aufknackt oder mit den Fingern hält und dann vorsichtig mit den Zähnen die Hülse aufknackt. Ist sie einmal geöffnet, kommt man mit leichten, geschicklichen Bewegungen an den Sonnenblumenkern heran. Die Hülsen werden dabei in der Regel einfach auf die Straße ausgespuckt. Keine saubere Angelegenheit, aber da es sich um ein Bioprodukt handelt, eher ein ästhätisches Problem, aber ansonsten bedenkenlos. Pipas bekommt man in handlichen Tüten verkauft und werden mit vorliebe bei Ereignissen konsumiert, wo man im Freien sitzt.

Ein einfaches und preiswertes Produkt, welches durch das Lutschen und Knacken einen einfachen Beschäftigungs- bzw. Unterhaltungszweck erfüllt. Mit den gesunden Sonnenblumenkernen ist es auch als Nahrumgsmittel wertvoll. Ebenso sinnvoll ist auch das Salz, welches man beim Lutschen der gesalzenen Hülsen zu sich nimmt, da man dabei die verlorenen Salze, welche man beim Schwitzen in einem so heißem Land wie Spanien verliert, wieder dem Körper zuführen kann.

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  • 2 Jahre später...

Mir ist gerade Dein Beitrag wieder vor die Augen gekommen, Joaquin.

Dieses Knabbern von gesalzenen Sonnenblumen- und Kürbiskernen kenne ich noch von damals aus meiner Zeit in Istanbul. Ich habe es selbst probiert, doch es war mir wirklich zu mühsam.

Wie Du schreibst, hat diese Knabberei einen wichtigen Nebeneffekt: das Salz.

Wisst Ihr eigentlich, dass es in Spanien keine Salztabletten zu kaufen gibt? Mein Mann war in seinen jungen Jahren auf Montage im Irak. Dort war es eine Selbstverständlichkeit täglich Salztabletten zu sich zu nehmen.

Ich habe 2 Jahrzehnte in Spanien gelebt und durch eine Erbkrankheit einen besonders hohen Salzgehalt im Schweiß. Also versuchte ich Salztabletten aufzutreiben, um beginnenden Muskelkrämpfen entgegen zu wirken. Doch in Spanien sind diese Tabletten einfach unbekannt. Erhalten habe ich sie dann in einer kleinen Apotheke in München.

Ich finde das sehr merkwürdig! Also bleibt in Spanien doch nur das Knabbern? Und was macht man später ohne Zähne? :eek:

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Nein, Joaquin! Das würde bei gesunden Menschen ausreichen, die hitzebedingt stark schwitzen. Normalerweise salzen wir automatisch unser Essen im Sommer etwas stärker, da der Körper über die Geschmacksnerven schon signalisiert, dass ein Mangel besteht. Wer nicht auf seinen Körper horcht, kann auch als gesunder Mensch im Sommer Probleme bekommen.

Das ist auch ganz leicht zu erklären:

Wer viel schwitzt, trinkt auch viel, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Doch der normale Salzgehalt im Körper wird dadurch vermindert. Ausgeschwitzt wird Wasser plus Salz. Zugeführt wird aber meist nur Wasser. Gegensteuern kann man mit Iso-Getränken, wie es die Sportler machen.

Wer aber krank ist, kann mit Nachsalzen und Iso-Getränken nicht ausreichend gegensteuern. Ich zum Beispiel müsste dann so viel Salz ins Essen mischen, dass es ungenießbar wäre.

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